Die Landschaft hat mehr zu bieten als die lila Blüte

Der Lüneburger Heide ist eine gewachsene Kulturlandschaft, die nicht nur durch typische Heidepflanzen wie Calluna vulgaris und Erica, sondern auch durch Wälder, Moore und Heideflächen geprägt ist. Entstanden sind die Heideflächen größtenteils im Mittelalter. Grund war eine neue Form der Landwirtschaft: Der Wanderfeldbau wurde aufgegeben und durch einen dauerhaften Ackerbau auf den Esch verlegt, den dorfeigenen Acker. Zur Düngung dieser Felder für wurde woanders humushaltiger Oberboden entnommen. Die Abholzung der Wälder und die Entnahme des Humus führten zur Nährstoffverarmung der Böden. Als Folge davon entstand Heideland. Zunächst regenerierten sich die Heiden, indem sich nach mehreren Jahren wieder neuer Humus an der Oberboden bildete, der dann wieder entnommen wurde, immer häufiger, so dass der Boden auslaugte. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein Teil der Lüneburger Heide unter Schutz gestellt, so dass bis heute diese mit Wacholder durchzogene lila Landschaft erhalten bleibt. Die noch vorhandenen Reste dieser historischen Kulturlandschaft werden vor allem durch die Beweidung mit Heidschnucken offen gehalten. Eine Teilregion der Lüneburger Heide ist der Naturpark Lüneburger Heide. Er wurde als erster Naturpark in Deutschland gegründet und zählt heute zu den größten seiner Art. Im Herzen befindet sich das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas.

Die typischen Produkte aus den Heidedörfern unterstreichen die Vielfalt der Region: Heidehonig, Heidekartoffeln, Buchweizen für Torten oder Kuchen, Produkte der Heidschnucken und der Heidespargel.