Hamburgs Parks wurden seit 1953 großzügig ausgebaut

Hamburg blickt auf eine lange Gartenschautradition zurück. Bereits 1869, 1897, 1914 und 1935 fanden bedeutende Gartenschauen statt. Für das kriegszerstörte Hamburg bot dann die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 1953 die Chance, neben dem Hauptausstellungsgelände (mehr als 3000 Hektar innerstädtische Fläche) öffentliche Grünanlagen wiederherzustellen. Dazu gehörten z.B. der Ohlsdorfer Friedhof, der Hamburger Stadtpark, der Hammer Park und der Volkspark Altona. Zudem setzte man die Idee um, an der Außenalster eine großzügige Parkanlage zu schaffen. Die IGA 1953 wurde allgemein von den Hamburgern als ein Durchbruch aus der Isolation, in der sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg befand, empfunden.

Zur IGA 1963 wurde das Ausstellungsgelände bis zum Millerntorplatz erweitert und damit die bis heute erhaltenen durchgehenden Grünanlagen geschaffen. Querende Straßen wurden großzügig untertunnelt. Im "Alten Botanischen Garten" wurden die Schaugewächshäuser von Bernhard Hermkes gebaut. Am Hang davor entstanden die Mittelmeerterrassen, die seither ihren südlichen Charme versprühen. Über dem Wallgraben entstand die Johan van Valckenburg-Brücke.

Im Zuge der IGA 1973 gab es große städtebauliche Veränderungen. Der Botanische Garten wurde nach Klein Flottbek verlegt. 1968 war der Heinrich-Hertz-Fernsehturm und im April 1973 das CCH (Congress Centrum Hamburg) eröffnet worden. Die großen Eingriffe in den Park wurden mit der IGA 1973 kompensiert. Neu entstanden nun der Übergang über die Marseiller Straße, der Wasserspielplatz, der große Spielplatz mit den "Bullerbergen", das Tropencafé, die Eisbahn und die neue Wasserlichtorgel im Parksee.

Seit 1986 wird die Anlage nach und nach umgebaut. Geschaffen wurden bisher zwei japanische Gärten, ein neuer Kinderspielplatz und ein Rosengarten. Das Messegelände ist seit 1990 mit dem CCH durch den überdachten Messegang verbunden. Der Park, bekannt als "Planten un Blomen", verbindet so Messen und Kongresse.

Doch nicht nur viele Gäste lassen sich von "Planten un Blomen" gern beeindrucken. Die Anlage gehört auch zu den beliebtesten Parks bei den Hamburgern. Dazu trägt auch das umfangreiche Veranstaltungsprogramm bei. "Planten un Blomen" hat Angebote für alle Altersgruppen. Spielplätze, Ponyreitbahn und Töpferstube für Kinder und Familien, Jugendlichen mögen die Eisbahn, das Minigolf und die Wasserlichtorgel-Konzerte. Workshops im japanischen Teehaus oder Konzerte im Musikpavillon sprechen eher ein älteres Publikum an. Wer in der Umgebung arbeitet, verbringt im Park gern die Mittagspause. Der Besuch des Parks wie auch der meisten Veranstaltungen ist kostenlos. Einmalig für Hamburg sind zudem die vielen Wasserspiele.