Mit der Monorailbahn schwebt man gemächlich über die Pflanzenwelt

Die "schnellste Raupe Wilhelmsburgs" wird sie genannt - und tatsächlich erinnert die gläserne Schwebebahn mit ihrer schwarzen Schnauze und den hellgrauen Waggons an einen futuristischen Wurm. Insgesamt gleiten während der Ausstellung acht dieser Einschienenbahnen (Monorails) über den 3,4 Kilometer langen Rundkurs, der auf vier bis sechs Meter hohen Stelzen ruht. Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 16 Kilometer pro Stunde verspricht die knapp 20-minütige Fahrt ein geruhsames Ereignis zu werden - und bietet viel Zeit, den Blick von oben auf das Gartenschaugelände zu genießen.

Auf ihrer Fahrt steuert die Gartenschaubahn drei Haltestellen an. Der Nord-Bahnhof befindet sich am Haupteingang, bei der "Welt der Häfen" mit ihren bunten Schaubeeten. Von dort schwebt sie zunächst über die Gärten der "Welt der Bewegung" , dann über die "Welt der Kontinente". Der Süd-Bahnhof liegt am südlichsten Zipfel des igs-Geländes. Weiter gleitet die Monorailbahn über die "Welt der Kulturen" am Kuckucksteich, überquert die Wilhelmsburger Reichsstraße und erreicht schließlich den West-Bahnhof inmitten der Wasserwelten. Der letzte Streckenabschnitt führt wieder zum Nord-Bahnhof zurück.

Jeder Zug hat elf Waggons mit jeweils sechs Sitzplätzen. Die Schwebebahnen verkehren im Drei-Minuten-Takt, pro Stunde können also 2000 Besucher transportiert werden. Mit 7,50 Euro ist die Fahrt zwar nicht ganz billig - doch die Fahrpreise sollen schließlich einen Großteil der Investitionskosten von rund 13 Millionen Euro refinanzieren. Alle Züge werden nach 171 Gartenschautagen zusammengenommen 145.000 Kilometer auf dem Gelände unterwegs gewesen sein. "Umgerechnet umrunden sie also dreieinhalb Mal die Erde", sagte Peter Amberg, Geschäftsführer der Betreiberfirma Intamin. "Und das enorm energieeffizient." Pro Fahrgast werde weniger als eine Kilowattstunde verbraucht.

Ist die Fahrt an sich schon ein Highlight, so ist die Schwebebahn auch ein geeignetes Transportmittel für ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern, die den 6,5 Kilometer langen Fußmarsch durch die Erlebniswelten nicht zurücklegen können oder möchten. Die Bahnhöfe sind barrierefrei. Vorgesehen sind Abteile für Rollstuhlfahrer. Nach der Schau wird die Bahn abgebaut und weiterverkauft.