Sieben Themenwelten bilden eine der Attraktionen auf der Internationalen Gartenschau. Sport, Religion, Kultur, Hafen, Wasser, Natur und die Kontinente - in den Themenwelten erschließt sich für den Besucher auf unterschiedliche Weise die Vielfalt des Lebens. Und ganz im Sinn einer Gartenschau wird diese Vielfalt mit der Frabenpracht von Blumen gezeigt.

1. Welt der Häfen

Hamburg war schon immer die Stadt des Handels. Symbol dafür ist der Hafen, einer der bedeutendsten der Welt. Uralte traditionelle Handelsgüter sind Seide, Weine, Tee, Kaffee, Kakao. Die Welt der Häfen ist die Welt der Seefahrt und des Fernwehs. Ein schnurgerader Weg führt vom Haupteingang vorbei an bunten Schaubeeten. Angelegt sind die Hafengärten im Rastermaß der im Hafen allgegenwärtigen 40-Fuß-Container. Beim Durchwandern dieser 15 Gärten erfahren die Besucher nicht nur Wissenswertes über pflanzliche Produkte aus aller Welt, sondern klären auf über einen weltweiten "fairen Handel". London, Mumbai, Hongkong oder Singapur - auch die Ziele der Schiffe, die tagtäglich aus dem Hamburger Hafen auslaufen, kann der Besucher wiederfinden.

2. Wasserwelten.

Die Wasserwelten führen entlang der Rathauswettern durch 16 Gärten. Im Mittelpunkt steht die Ökologie. Thema ist der Einfluss von Mensch, Tier und Pflanze auf Wasser sowie ihre Abhängigkeit davon. Die Bilder dieser Gärten zeigen vielfältige Situationen, "vom Wassermangel bis zum Wasserüberfluss" so das Motto der Landschaftsarchitekten. Dürre, Überfluss, Steppe, Prärie und Urwald sind prägende Motive. Hier gibt es Antworten auf Fragen wie nach dem Wasserverbrauch oder der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser für die Menschen in den verschiedenen Klimazonen der Welt. Sowohl thematisch als auch räumlich integriert ist das "Wilhelmsburger Wasserwerk", das nach fast 100 Betriebsjahren stillgelegt und zu einem Restaurant umgebaut wurde.

3. Welt der Religionen

Fünf Religionen, fünf Gärten. Alle verbindet ein Brunnen als Zeichen von Respekt und Toleranz. Am Westeingang zur Gartenschau präsentieren sich die fünf Weltreligionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum, erzählen ihre Geschichte, informieren über ihre Glaubensinhalte. Die Besucher erwartet ein Ort mit einer besinnlichen Atmosphäre. Eine alte Kapelle wurde saniert und ist Mittelpunkt interkultureller und spiritueller Begegnungen und lädt zum Gespräch ein. Darum gruppieren sich 120 Mustergräber des Ausstellungsbeitrags "Grabgestaltung und Wettbewerb" mit drei verschiedenen Pflanzteppichen im Frühling, Sommer und Herbst sowie einem Memoriam-Garten. Grabgestaltung ist bei Gartenschauen stets Publikumsmagnet.

4. Welt der Kulturen

Im Zentrum des Wilhelmsburger Inselparks, malerisch gelegen rund um den Kuckucksteich, stehen zehn Gärten, die den Besuchern Eindrücke von fremden Kulturen, Sitten und Traditionen vermitteln sollen. Sie sind auch ein Zeichen für das Zusammenleben von Menschen aus über 100 Nationalitäten in der Hansestadt. Sie spiegeln die vielfältigen Ausdrucksformen der Kulturen in Sprache, Musik, Küche oder Architektur wieder. Zentrum dieses Parkteils ist ein Pavillon mit Terrasse zum Teich und ein „interkultureller Kiosk“. Bewohner aus Wilhelmsburg, Angehörige unterschiedlicher Ethnien, beteiligten sich an Planung und Gestaltung dieses Bereichs. Auch die Pflege des Gartens übernehmen während der Gartenschau teilweise diese beteiligten Gruppen.

5. Welt der Kontinente

Umrahmt von einem blauen Blütenmeer, Symbol für die Ozeane wandelt der Besucher hier durch alle fünf Kontinente dieser Erde und erlebt in 18 Gärten Afrikas, Amerikas, Asiens, Australiens und Europas bewegende Farbkontraste und den Formenreichtum unterschiedlicher Gartenkulturen. Internationale Landschaftsarchitekten und Hochschulen aus aller Welt liefern hierfür die fantasievolle Entwürfe. Sie zeigen unterschiedliche kulturelle Entwicklungen und manifestieren so auch ihre vielfältigen Antworten zu Fragen der Gestaltung ihrer jeweiligen Umwelt. Die igs will dem Besucher so eine Welt voller Überraschungen bieten. Die Reise um die Welt beginnt und endet in Europa. Umrahmt wird die Welt der Kontinente von alten Kleingartenanlagen.

6. Naturwelten

Wie kleine Inseln in einem wogenden Meer aus Grün, etwas verborgen, liegen die fünf Gärten der Naturwelten in einer großen Riedfläche. Sie zeigen „visionäre oder utopische“ Bilder von Natur- und Kulturlandschaften. Die Macher wollen mit den „kontrastreichen Inszenierungen“ die Besucher verblüffen und ihren kritischen Blick auf die Umwelt schärfen. Zu sehen sind interaktiv animierte Pflanzen, interplanetarische Gärten oder Nahrungsmittel in einer überfischten Zukunft wie Planktonkuchen, Quallenschnitzel, Algensalat. Die Gartenbauer versprechen: „Den Besucher erwartet ein augenzwinkerndes, hintergründiges Spiel mit seinen Erwartungen und Sehgewohnheiten.“ So heißen die Naturwelten etwa „Fliegende Erdbeeren“ oder „Gärtnern auf dem Mars“.

7. Welt der Bewegung

Die elf Gärten in dieser Welt bieten Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Generationen, für Menschen mit und ohne Handicaps, an. Eine Skate-Anlage soll zum Treffpunkt für Jugendliche werden. Ein Hochseilgarten fordert Kraft, Balance und höchste Konzentration. Kinder kommen auf Spielplätzen auf ihre Kosten. Eine 850 Quadratmeter große Kletterhalle mit einer zu öffnenden 17 Meter hohen Glasfassade ist schon jetzt eine Attraktion. Ein neues Schwimmbad bietet Raum für Freizeit-, Vereins- und Schulsport und wird zugleich Leistungszentrum für Wasserballer. Mediterranes Flair soll auf dem Bouleplatz entstehen. Duftenden Blumen und Kräuter blühen in Meditationsund Tai-Chi-Gärten, wo sich die Gartenschaubesucher entspannen können.