Moderne Sanitärbereiche haben mittlerweile nicht mehr viel mit der typischen Nasszellen-Ausstattung früherer Jahre gemeinsam

Schränke und Regale, die im Wohnbereich ebenfalls alle Blicke auf sich ziehen würden, Duschen mit vielen raffinierten Funktionen, die häufig auch zum Raumteiler umfunktioniert werden, Sanitärobjekte aus Designerhand sowie bequeme Sessel und Liegen, die zum Faulenzen einladen: Moderne Bäder haben nicht mehr viel mit der Nasszellen-Ausstattung früherer Jahre gemeinsam. Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), bringt die Entwicklung auf den Punkt: "Bäder mit Lounge-Charakter und möglichst groß bemessenen Bereichen für Körperpflege und Entspannung werden immer beliebter."

Sehr gefragt sind in modernen Bädern derzeit Sanitärobjekte aus Beton. "Beton wird zunehmend für viele Kunden zu einem interessanten Werkstoff, der sich vom Weiß der üblichen Porzellan-Waschbecken sehr gut als Solitär abhebt", sagt Andreas Bitter vom Hamburger Bad-Spezialisten Peter Jensen. Preisgekrönt sind die kubistischen Betonwaschtische der Produktlinien 111 und 112 vom Hersteller Artiqua. Sie erhielten beim German Design Award 2012 eine Auszeichnung in Silber. Die Betonwaschtische werden mit geringen Wandstärken in einem Stück gegossen und mit Glasfasern verstärkt. Unterschiedliche Waschtischbreiten und -tiefen eröffnen unzählige Möglichkeiten, Räume zu gestalten.

Die Waschtische der Serie können durch die geringe Tiefe von 38 Zentimetern sehr gut in Gästebädern oder kleinen Räumen eingesetzt werden, während die großen, geradlinigen Waschtische für klassische Waschplatzlösungen ideal sind. Für eine Symbiose aus Klarheit und Klangerlebnis stehen die Badmöbel aus der Linie 115. Hinter dem Waschtisch verbergen sich Verstärker und Subwoofer des Bose-Soundsystems, das unter anderem sogar mit einem Smartphone über Bluetooth bedient werden kann. Auch der Ankleidespiegel kann ein Geheimnis: Dahinter verbirgt sich ein 22-Zoll-Fernseher. Per Fernbedienung lässt sich das Lieblingsprogramm somit während des Bads in der Wanne auswählen.

Ein überzeugender Relaunch ist dem renommierten Designer Philippe Starck mit der Überarbeitung der Waschtische aus der Keramikserie Starck 2 gelungen. Auf den ersten Blick kreisrund, erweist sich die neue Waschschüssel bei genauem Betrachten als leichtes Oval. Die konische Verbreiterung zur Wand hin wurde beibehalten: Die bewährte Ablagefläche der Varianten mit Stand- oder Halbsäule ist somit bestehen geblieben. Ideal zum neuen Design passt die Duravit-Möbelserie von Philippe Starck. Ob kontrastreich in schwarzem, hochglänzendem Klavierlack, in weißem Hochglanz oder in warmer Echtholzoberfläche - die Starck-Unterbauten sind eine ebenso elegante wie geräumige Lösung. Wer gern Farbakzente im Bad setzen möchte, könnte beim Hersteller GlassDesign (gesehen bei Peter Jensen) fündig werden. Die Waschtische aus Glas, Kunststoff, Silikon oder Metall sind in vielen Farben erhältlich.

Ein weiter Trend im Bad sind Wellness-Duschen: Digital gesteuert, regnet das Wasser wohlig warm herab, legt sich als feuchter Nebel auf die Haut oder ergießt sich als üppiger Schwall über den Körper, während aus Seitenbrausen pulsierende Strahlen den Rücken massieren. "Wenn es darum geht, einem Element im Bad mehr Größe und Präsenz einzuräumen, gehören Duschen ganz klar jetzt zu den Gewinnern", erklärt Jens J. Wischmann. "Bodengleich, mit offenem Eingang und raumhohen Glasflächen wirken sie oftmals wie ein Bad im Bad und stehlen teilweise sogar der klassischen Badewanne die Schau." Eine ästhetische Lösung sind Duschflächen mit einem in der Wand oder im Boden integrierten Ablauf. Dadurch gewinnt die Dusche optisch an Größe und Eleganz.

Groß ist auch die Auswahl an schönen und komfortablen Badewannen. Ob eckig oder rund, freistehend, mit Whirlpool-Funktion oder Beleuchtung. Unter den vielen Ausführungen ist für alle Badenden garantiert ein passendes Modell dabei. Die Duo-Badewannen von Kaldewei bieten sich für ein Bad zu zweit an.

Der mittige Ablauf und symmetrische Rückenschrägen lassen keinen Streit über die Sitzplatzverteilung zu. Die preisgekrönte Wanne Asymmetric Duo hat einen breiten Wannenrand, der sich als Ablage oder auch als bequeme Sitzfläche anbietet. Zu den großen Themen im Bad-Bereich gehören in jedem Fall barrierefreie Generationenbäder. Sie bieten Alt wie Jung tollen Komfort und haben so gar nichts mehr vom Charme eines Krankenhauses. Im Gegenteil: Die neuen Lösungen treten den Beweis an, dass Sicherheit, Ergonomie und Design sich zu innovativen und individuellen Ausstattungen zusammenfügen lassen. Dabei setzen die meisten Hersteller auf eine zeitlos-moderne, schlichte Formensprache, hochwertige, handwerklich bestens verarbeitete Materialien sowie ressourcenschonende Techniken.