Der Rohstoff Holz ist vielseitig - von Küchenfronten bis Stilmöbel auf Maß

Dank seiner edlen Anmutung, seiner Robustheit und der vielen Verarbeitungsmöglichkeiten, die es bietet, setzt Holz seit Jahrhunderten Maßstäbe im Möbelbau. Während Tische, Schränke, Vitrinen oder Stühle aus dem ältesten Baustoff der Menschheit in vergangenen Jahrhunderten oftmals repräsentative Prestigeobjekte waren, sind sie heute wegen ihrer Langlebigkeit und Wertbeständigkeit bei allen Bevölkerungsschichten beliebt. "Wer sein Geld in Massivholzmöbel investiert, kann bei entsprechender Pflege sicher sein, auch in vielen Jahren noch ein hochwertiges Möbelstück zu besitzen", sagt der Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel, Jochen Winning.

Ein Fan von Holzmöbeln ist auch der gelernte Tischler Andreas Stelling. "Ich beschäftige mich seit mehr als 30 Jahren mit Holz und finde den Werkstoff nach wie vor faszinierend", erzählt er. "Jedes Stück hat seine Geschichte und ist immer ein Unikat." In seiner Werkstatt fertigt Stelling vor allem Ess- und Couchtische, Konsolen und Sideboards, die überwiegend aus heimischen Hölzern stammen. Die Stämme, aus denen seine facettenreichen Stücke entstehen, sucht er am liebsten selbst aus. Fündig wird er zum Beispiel in den Wäldern Schleswig-Holsteins. "Alle reden von Nachhaltigkeit, ich praktiziere sie", so Stelling. Seine Möbel zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie fein gearbeitet, geradlinig und modern sind.

Auch in den Kollektionen der gängigen Hersteller, wie man sie beispielsweise bei Gärtner International, Cramer, Bett und Raum oder in der Wäscherei findet, tauchen zunehmend Massivholzmöbel auf. "Das aktuelle Design reicht von minimalistischen Entwürfen mit klaren Proportionen bis hin zu einem verspielten Materialeinsatz und extravaganten Formen für den eleganten Auftritt", berichtet der Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz, Andreas Ruf. Das gelte sowohl für den auf seine wesentlichen Elemente reduzierten Wohnzimmertisch, dessen Reiz allein das fein gemaserte Holz ausmacht, als auch für die Kommode mit glatten Fronten oder das multifunktionale TV-Möbel. Einer der großen Trends ist derzeit der Materialmix aus Massivholz und Glas oder Edelstahl.

Ein Beispiel dafür sind die aktuellen Kleiderschränke mit Schiebetüren, in die häufig farbige Verglasungen eingelassen sind, Beistelltische und Vitrinen. "Zudem liegen beim Verbraucher Oberflächen hoch im Kurs, die mittels neuer Veredelungstechniken die Lebensspuren des Naturmaterials möglichst unverfälscht zum Vorschein bringen", sagt Ruf weiter. Hierzu zählen sägeraue, handgehobelte oder andere unregelmäßige Oberflächen. Als Holzarten für Massivholzmöbel sind neben eher zeitlosen Sorten wie Ahorn, Birke, Buche oder Erle besonders Eiche und Mooreiche beliebt. Stark nachgefragt ist auch das Holz des Nussbaums und verschiedener Obstbaumsorten.

Spezialisten für englische Stilmöbel aus Holz sind die Einrichtungshäuser Hannelore Greve und Kai Wiechmann. Zur Auswahl stehen unter anderem Regale in Mahagoni, Sideboards in Eibe, Kanzleischreibtische, Sekretäre, Beistelltische und drehbare Bücherständer, die Wiechmann seit rund 20 Jahren in englischen Kunsttischlereien - teilweise in Anlehnung an historische Entwürfe von Designern und Kunsttischlern wie Thomas Chippendale oder William Morris - in England produzieren lässt. Sollte trotz der Auswahl nicht das passende Modell oder das gesuchte Maß dabei sein, können Kunden bei Kai Wiechmann auch ihr ganz persönliches Wunschmöbel auf Maß fertigen lassen.

Holz passt auch im Bad oder in der Küche gut. Mittlerweile machen sich immer mehr Menschen die warme Holz-Optik zu Nutze, um dem heimischen Badezimmer einen wohnlichen Charakter zu geben. Auch in der Küche wird Massivholz vermehrt eingesetzt, wie man es beim Design der Küche Vao von Team 7 sieht. Es ist vor allem die quer verlaufende Holzmaserung, die der Küche ihre klare Linie verleiht. Wie alle Möbel von Team7 wird auch die vao-Küche in sieben verschiedenen Holzarten gefertigt. Die Hölzer stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft und werden nur mit Kräuteröl veredelt.

Bodenbeläge aus Holz sind ebenfalls von bleibendem Wert. Laut des Verbandes der deutschen Parkettindustrie bleibt die Landhausdiele der Kassenmagnet. Auch im Parkett-Bereich ist Rustikale mit markanten Ästen, kontrastreichem Splintanteil und zahlreichen "Macken" gefragt. Hier gilt: Je natürlicher und unverfälschter, desto authentischer. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der Optik, sondern auch auf der Haptik. Waren im vergangenen Jahr noch überwiegend sägeraue Oberfläche gefragt, so steigt jetzt zusätzlich die Nachfrage nach handgehobelten, Strukturen.