Typisch norddeutsche Produkte bei Auftakt am 1. Mai

Was haben Wollschaf, Wikinger und Marzipan gemeinsam? Richtig: Alle drei sind typisch norddeutsch. Die Waterkant-Symbole werden auf dem Kirchentag eine Rolle spielen, wenn sich evangelische Gemeinden einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

"Abend der Begegnung" heißt dieses große Kirchentags-Schaufenster. Am 1. Mai zeigen evangelischen Gemeinden von der Westküste bis nach Usedom, was ihr Leben in den einzelnen Regionen prägt. In der gesamten Innenstadt und an der Elbe sind Hamburger und ihre Gäste zum Feiern eingeladen. Mehr als 300.000 Besucher werden auf der Meile erwartet.

Die Kirchengemeinde Bredstedt präsentiert, was es in Nordfriesland überall gibt: Wollschafe. "Wir werden ganz viel Naturwolle zu unserem Stand nach Hamburg mitbringen - zum Spinnen, Filzen oder Basteln", sagt Pastorin Wiltraud Schuchardt. "Denn Schafe und Lämmer prägen das Bild unserer Landschaft. Passend zum Kirchentagsmotto zeigen die Schafe: Gott gibt uns so viel, wie wir brauchen."

Gut 20 Gemeindemitglieder werden beim "Abend der Begegnung" engagiert sein und weitere regionale Produkte anbieten, darunter Holunderblütensaft. Außerdem können die Besucher bunte Plastikschafe bestaunen. Lebendige Vierbeiner werden allerdings wohl nicht zu sehen sein.

Die Domgemeinde Schleswig wählt ein anderes norddeutsches Traditionssymbol für den "Abend der Begegnung" - das Wikingerschiff. Seit einiger Zeit gibt es in der Domstadt den originalgetreuen Nachbau eines einsatzfähigen Wikingerschiffes mit einer erfahrenen Crew. "Mit diesem Schiff wollen wir nach Hamburg und zurück fahren", sagt Pastorin Christiana Lasch-Pittkowski. "Schließlich war Haithabu/Schleswig im Mittelalter einer der bedeutendsten Wikingerstandorte und ein Handelszentrum." Wenn alles klappt, soll auf dem Schiff am "Abend der Begegnung" ein Verpflegungsstand aufgebaut werden. So können die Besucher speisen wie zu Wikinger-Zeiten. "Vielleicht", sagt die Dompastorin, "ist das mit dem Schiff eine verrückte Idee. Aber wir arbeiten daran, dass es klappt."

Mehr noch: Mit original Lübecker Marzipan will sich der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg auf der Veranstaltungsmeile präsentieren und davon erzählen, wie die Rezeptur für diese süße Spezialität einst entstand. Ungefähr seit 1800 gilt die alte Hansemetropole als "Marzipanstadt". Die Kirchentagsgäste werden die Möglichkeit haben, die leckere Süßigkeit am Abend des ersten Mai zu probieren.