Eine kleine Typologie der Kirchentagsbesucher

Der durchschnittliche Kirchentagsbesucher ist 37 Jahre alt, in seiner Freizeit sozial engagiert und tritt anderen Menschen mit großem Vertrauen entgegen. Das ergaben empirische Untersuchungen früherer Veranstaltungen. Rund 60 Prozent der Teilnehmenden sind weiblich, 40 Prozent männlich; 38 Prozent sind jünger als 30 Jahre, 43 Prozent zwischen 30 und 60, 19 Prozent mehr als 60 Jahre alt. Grundsätzlich gehören die Kirchentagsbesucher dem Bildungsbürgertum mit gehobenem Einkommen an. Allein beim Christentreffen in Bremen (2009) spülten sie rund 20 Millionen Euro in die Kassen von Hotellerie, Einzelhandel und Gastronomie. Wie eine empirische Untersuchung der Theologischen Fakultät der Uni Leipzig herausfand, nehmen die Gäste vor allem deshalb an dem Treffen teil, um Gemeinschaft mit anderen Christen zu erleben und neue Impulse für ihr Leben zu erhalten. Zu den beliebten Veranstaltungsformen zählen Konzerte sowie der "Markt der Möglichkeiten". 62 Prozent der Befragten haben bereits an früheren Kirchentagen teilgenommen. Mehr noch: Während rund 68 Prozent sich selbst als religiös bezeichnen, gaben 17 Prozent an, sie seien weder religiös noch nicht-religiös. Zwei Prozent betrachten sich sogar als Atheisten.