Soviel du brauchst - das ist die Geschichte von der Wüstenwanderung ins Gelobte Land. Damals, als das Volk unter Moses Führung von Ägypten aus hungrig durch die Wüste zog. Und Gott das Himmelsbrot Manna regnen ließ. Jeder aber sollte am Tag nur so viel sammeln, wie er gegen seinen Hunger benötigte. Wer den Rat missachtete und Vorräte anlegte, fand nur ungenießbares Manna vor.

Soviel du brauchst - das ist auch heute, im Zeitalter der Globalisierung, von großer Aktualität. Weshalb das Kirchentagspräsidium den Vers aus dem 2. Buch Mose, Kapitel 16, zur Losung des Hamburger Christentreffens bestimmt hat. Theologisch macht dieses Wort Mut, weil es ein göttliches Versprechen ist: Die Schöpfung gibt, soviel du brauchst. Der Mensch darf nur das Gleichgewicht der Natur nicht stören. Für Hamburg bedeutet die Losung den berechtigten Hinweis darauf, dass in dieser Stadt Mäzene wohnen, die bereits anderen geben, soviel sie brauchen. Die Hansestadt ist Hochburg der Stiftungen in Deutschland, die mit ihrem Engagement soziale, kulturelle und ökologische Projekte unterstützen.

Soviel du brauchst - das ist zugleich auch ein Appell, die eigene Lebensführung zu überdenken, um sie zu verändern und zu verbessern. Denn: Ein Christ, sagte Martin Luther, brauche nicht mehr als "Futter und Decke".