Eine neue Reihe für Zeitgenössisches in der Opera stabile

Ein Graben trennt gemeinhin das Publikum von der Opernbühne - so wörtlich wie unverzichtbar für den Opernbetrieb. Wo sonst sollten die unzähligen Geiger und Blechbläser auch hin, die es etwa für eine Wagner-Oper braucht? Für kleinere, experimentellere, intimere Musiktheaterwerke dagegen ist die Studiobühne der Staatsoper, die Opera stabile mit ihrer variablen Bühnenausstattung und Bestuhlung, der ideale Ort. Nun bringt eine neue Reihe Musik und Texte aus dem 20. und 21. Jahrhundert zusammen: "Black Box 20_21" lautet ihr Motto in Anlehnung an das pechschwarze Innere des Raums.

Den Anfang macht Ende November die Regisseurin Petra Müller, die die Opera stabile schon mehrfach mit zeitgenössischen Werken bespielt hat. Sie bringt "I am your opus" auf die Bühne, eine szenische Collage aus Kompositionen von Aribert Reimann, dessen "Lear" Anfang des Jahres an der Staatsoper gefeiert wurde, und Texten der amerikanischen Dichterin Sylvia Plath sowie ihres Ehemanns Ted Hughes.

Zeitlebens taumelte Plath auf dem Grat zwischen Rebellion und der Sehnsucht nach Geborgenheit, 1963 nahm sie sich das Leben. Die Rolle der Dichterin teilen sich Birte Leest und Hayoung Lee. Die musikalische Leitung hat Samuel Hogarth, es spielen Streicher der Philharmoniker Hamburg.

"I am your opus" 24.11., 20.00 (Premiere), Opera stabile. Weitere Vorstellungen: 26. und 30.11., 2.12., jeweils 20.00. Karten zu 10,- bis 15,- unter T. 35 68 68