Neue Frauen stehen an der Spitze des Bargteheider Fördervereins

Bargteheide. Der Förderverein des Kleinen Theaters Bargteheide hat einen neuen Vorstand gewählt: Angela Kroß wird sich fortan als Vorsitzende um die Geschicke des Theaters an der Hamburger Straße kümmern. Riikka Wartiainen steht an ihrer Seite, genauso wie Kassenwartin Elke Bange.

Die Neuwahl war durch den Rücktritt von Renate da Costa notwendig geworden. Sie hatte im Frühjahr den Vorsitz von Kim-Janina Janetzke übernommen, die Bargteheide wegen des Studiums verlassen hat. Aber dann musste Renate da Costa aus familiären Gründen selbst aufhören. Nun gibt es einen Neubeginn. "Ich finde es wichtig, mit einem Theaterangebot die Kinder vom Computer und die Erwachsenen vom Sofa wegzuholen", sagt die neue Frau an der Spitze des Fördervereins, "hinein in die Lebendigkeit, raus aus der digitalen Welt."

Sie weiß, wovon sie spricht: Ihr Sohn David Kross machte seine ersten Bühnenerfahrungen im Kleinen Theater bei Regisseurin Kirsten Martensen. Mittlerweile ist er ein international gefragter Schauspieler, der schon mit Kate Winslet vor der Kamera stand, mit Steven Spielberg arbeitete und jetzt im Film "Die Vermessung der Welt" des Nienwohlders Detlev Buck zu sehen ist. Nun will die Mutter dafür sorgen, dass auch andere Kinder von der Arbeit im Kleinen Theater profitieren. Sie selbst hat noch drei, die mitspielen. Vorstandskollegin Riikka Wartiainen hat noch zwei aktive kleine Schauspieler. Und die Familie der Kassenwartin Elke Bange ist mit einem Kind vertreten.

Einige von vielen. Hunderte von Jungen und Mädchen haben in Bargteheide in den vergangenen 20 Jahren das Theater und damit sich selbst entdeckt. Mit den Kindern fange es an. Aber damit höre es noch längst nicht auf. "Es gibt eine Riesenbandbreite", sagt Wartiainen, "von den Vierjährigen bis hin zu den 90-Jährigen im Oldie-Kabarett ist alles vertreten."

Auch die Mutter von Regisseurin Kirsten Martensen gehört zu den flotten Oldies. Sie ist mit 97 Jahren die Älteste unter den kessen Kabarettisten. Dass sie gut sind, hat sich bis in europäische Kreise herumgesprochen. "Wir sind vom Europäischen Parlament eingeladen worden, am 27. November im Europahaus in Berlin etwas vorzuführen", sagt Martensen, "das ist toll." Deutlich besser könnte die finanzielle Situation des Kleinen Theaters aussehen. "Ich werde verstärkt Firmen als Sponsoren werben", sagt Riikka Wartiainen, die einen Vertrieb für Wohndesign hat und entsprechende Erfahrung mitbringt. "Marketing ist mein Ding. Wir sollten offensiver vorgehen."

Um die Sache voranzubringen, will der neue Vorstand auch die eingeschlafene Arbeit des Beirates wieder aufleben lassen. Das größte Ziel, das die Frauen erreichen wollen, ist jedoch ein Anbau. Wartiainen: "Wir mieten jetzt schon zwei Räume außerhalb. Wenn Aufführungen sind, holen wir die Kostüme umständlich ran. Das kostet Zeit. Das kostet aber auch Geld: 600 Euro im Monat. So will der neue Vorstand auch um neue Mitglieder werben. Der Jahresbeitrag: 35 Euro, für Paare 55 Euro.

Das allein reicht nicht. Gut, dass es die Adventszeit gibt, die Geld in die Kassen spült. Denn Weihnachtsmärchen des Kleinen Theaters sind beliebt. Aber nach Weihnachten geht es weiter. "Wir sind offen für Ideen und Anregungen und freuen uns über jede Form der Mitarbeit und über jede Geld- oder Sachspende", sagt Angela Kroß, die unter 04532/26 25 57 auf Anrufe von Unterstützern hofft.

"Schneewittchen und die 13 coolen Zwerge" haben am 24. November Premiere. Weitere Vorstellungen: 25. November, 1. und 2. Dezember. "Frau Holle und ihr oberschlauer Schneemann" starten am 7. Dezember. Weitere Vorstellungen: 8., 9., 15. und 16. Dezember. Die Premieren beginnen um 19 Uhr, die anderen Vorstellungen um 13 und 16 Uhr. Erwachsene zahlen zwölf, Kinder neun Euro Eintritt. Reservierungen unter Telefon 04532/54 40.