Riesiger Rewe-Markt im Erweiterungsbau des Stadtzentrums eröffnet. Auftakt für Umzugskarussell und Neuerungen.

Schenefeld. Ab sofort tickt die Uhr. Mit der Eröffnung des Rewe-Centers im fertiggestellten Erweiterungsbau ist die neue Zeitrechnung im Schenefelder Einkaufszentrum angebrochen. Jetzt sollen die Kassen der durch den mehr als einjährigen Umbau gebeutelten Ladenbetreiber wieder klingeln, die Kunden in das Stadtzentrum strömen. Am morgigen verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr gibt es die erste Bewährungsprobe.

Der neue Einkaufsmagnet, auf dem die Hoffnungen ruhen, ist dabei kein unbekannter. Das Unternehmen betreibt seit Jahren eine Filiale im Stadtzentrum. Die wird lediglich vom Altbau in den Anbau verlagert. Allerdings mit ordentlich Platzgewinn. Statt wie bislang auf 1600 bietet Rewe jetzt auf 4300 Quadratmetern den Kunden 22 000 Artikel an.

Von der Stecknadel bis zum Staubsauger gibt es hier alles. "Komplettversorger", nennt das Stefan Ott. Der Rewe-Bezirksleiter, der sich selbst ein Bild von der Einkaufswelt in Schenefeld machte, sagt: "Die Filiale ist eine der größten in Norddeutschland." Wird so viel Einkaufspracht angesichts der zahlreichen Möglichkeiten in Schenefeld überhaupt gebraucht? Darüber kann Ott nur müde lächeln. Es ginge darum, Impulse zu setzen. Sprich: Der Kunde soll Dinge kaufen, von denen er bislang nicht wusste, dass er sie will. Deshalb gibt es Bücher, DVDs, demnächst auch Waschmaschinen und Fernseher.

Oliver Schulz, Leiter von Medimax, nimmt das große Rewe-Sortiment gelassen. "Manche Preise sind eine Herausforderung. Aber da können wir gegenhalten. Das ist gesunder Wettbewerb, den wir nicht fürchten. Wir sehen Rewe als Partner, von dem wir nur profitieren können." In seiner Funktion als Chef der Werbegemeinschaft sagt Schulz: "Ich hoffe, dass mit der Eröffnung der Bann gebrochen ist, die Kunden die neuen Parkplätze annehmen."

Dass Rewe mit diesem Sortiment auch in Konkurrenz mit anderen alteingesessenen Geschäften im Schenefelder Center tritt, sieht Ott nicht so: "Eher der Famila-Markt in Pinneberg sollte sich Gedanken machen, wenn wir hier einen Rewe-Center aufmachen." Allerdings muss er zugeben, dass Rewe sich vielleicht selbst Konkurrenz macht. Was mit der Filiale an der Friedrich-Ebert-Allee auf lange Sicht passiert, kann er nicht sagen. "Erst einmal bleibt sie", so Ott. Das sei Firmenpolitik. 80 Mitarbeiter sollen dafür sorgen, dass der Riesen-Rewe werktags von 7 bis 22 Uhr läuft. 1,5 Millionen Euro investierte der Konzern dafür in den Standort. "Wir haben nur positive Erfahrungen in Schenefeld gemacht", so Ott.

Das hört Markus Montag gern. Der Centermanager des Stadtzentrums hofft, dass mit der Rewe-Eröffnung nicht nur Schwung in den Kundenbesuch kommt, sondern auch in die Vertragsverhandlungen mit neuen Mietern. Es gibt freie Flächen, sogar im neuen Anbau. Allein dort warten 1500 Quadratmeter auf Unternehmer mit Herz für Schenefeld. Mit wem Montag über einen Einzug verhandelt und ob mit dem Elmshorner Modehaus Ramelow ein Nachfolger für die P&C-Fläche in den Startlöchern steht? Da lässt er sich nicht in die Karten gucken.

Dafür zeigt er lieber, was sich im Center in den vergangenen Wochen alles getan hat. Im Stadtzentrum dreht sich das Umzugskarussell. Das Tabakwarengeschäft ist näher an den Anbau gezogen, dafür ist der Blumenladen vorgerückt und das Modeschmuckgeschäft hat die Seite gewechselt. In den kommenden Monaten werden die Umzugskartons munter weiter gepackt. Ab Mitte Oktober ist die alte Rewe-Filiale Baustelle. Dann wird kräftig für den Nachmieter, Budnikowsky und ein Modegeschäft, saniert. Neu im Center ist das Backunternehmen "Nur Hier". In Reichweite zu den Rewe-Kassen befinden sich 80 Sitzplätze, draußen auf der Terrasse weitere 40. In die Filiale investierte das Unternehmen 250 000 Euro.

"Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben den Anschluss an andere Einkaufszentren nicht verloren. Die Kunden kommen zu uns zurück, weil wir das gemütlichere Familieneinkaufszentrum sind. Daran werden wir auch weiter arbeiten", sagt Montag. Was aus seiner Sicht fehlt: Sportbekleidung, Modegeschäfte, Homeaccessoires. "Dann ist das Stadtzentrum rund."