Er kam 1880 als Sohn eines Schuhmachers in Wismar zur Welt und begann seine Ausbildung zunächst mit einer Malerlehre. Aber schon bald machte Heinrich Steinhagen (1880- 1948) erste autodidaktische Versuche als Kunstmaler. Dem Künstler Steinhagen, der sich selbst als "MalerBildhauer" verstand, widmet die Kunststätte Bossard die Ausstellung "Der Expressionist Heinrich Steinhagen". Zu sehen sind rund 70 Exponate, ein Querschnitt durch das Lebenswerk: Gemälde, Grafiken, keramische Arbeiten und Holzschnitte.

Im Jahre 1898 bezog der Maler in Hamburg sein erstes Atelier, gefördert von Alfred Lichtwark, der für die Hamburger Kunsthalle Arbeiten von Steinhagen erwarb. Später verarbeitete er seine Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg in seinem grafischen Werk. 1919 trat Steinhagen in die Kommunistische Partei ein, ein Jahr darauf verkaufte der Mitbegründer der Hamburgischen Secession sein Werk an einen Kunsthändler und erwarb von dem Erlös ein Grundstück am Smettischredder (später Wiesenredder) in Neu-Rahlstedt, wo er aus dem Boden Lehm gewann und selbst Ziegel für seinen Hausbau fertigte. Im "Hamburger Anzeiger" erschien 1930 der Artikel "Das Heim eines modernen bildenden Künstlers. Das Gesamtkunstwerk Heinrich Steinhagens". 1937 wird ein Selbstbildnis Steinhagens als "Entartete Kunst" aus der Kunsthalle entfernt. Steinhagen verbringt vier Monate in einem Konzentrationslager, später taucht er in Flensburg unter, wo er 1948 an Lungenkrebs stirbt. Bulldozer der Neuen Heimat zerstören 1963 sein Haus.

  • Kunststätte Bossard , Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, Tel. 04183/51 12, 8.9.-4.11., Di-Fr 9-17, Sa/So 10-18 Uhr, ab Nov. Do-So 10-16 Uhr, Erw. 6 Euro, Kinder bis 16 Jahre frei. www.bossard.de