Bei Wohnzimmermöbeln zeichnet sich der Trend zu dunkleren Hölzern schon länger ab. "Bettgestelle folgen immer etwas später", sagt Uwe Remstedt, Inhaber von Betten Remstedt. Beliebt sind zur Zeit die warmen Töne von Kirsche, an der auch die Maserung geschätzt wird, sowie Wenge und dunkel gebeizte Buche. Daß Bettgestelle nicht nur furniert sein, sondern aus Massivholz bestehen sollen, hat seine Gründe im verstärkten Gesundheitsbewußtsein der Käufer, die dafür auch mehr zu zahlen bereit sind.

Wenn Holzbetten der jungen Generation gefallen sollen, müssen sie klare, eckige Formen haben. Das schließt gerade Linien an Kopfteil und Füßen ein. Fußteil? Nein, danke, das erinnert zu stark an Großmutters Liegestatt. Trotzdem werden die meisten Bettgestelle komplett mit beiden Endteilen verlangt. Ganz außer Kurs geraten sind dagegen nur aus Rahmen und Füßen bestehende Gestelle oder deren minimale Reste, bei denen gerade noch die Füße übriggeblieben sind, um die Matratze zu tragen.

Wenn schon dunkle Hölzer gefragt sind, ist es nicht weit bis zum Schwarz. Da kommt das Metallbett ins Spiel. "Wir erleben zur Zeit einen Run auf schmiedeeiserne Betten", sagt Lars Ginap, Eigentümer von Betten-Huntenburg. Sie werden in italienischen Handwerksbetrieben angefertigt und zeichnen sich durch kunstvolle Verzierung der Kopf- und Fußteile - die bei Metall-Modellen einfach dazugehören - mit Streben, Schnörkeln und Rankenwerk aus. Die modische Tendenz zu Luxus und Prunk macht sich dabei in Glanzpunkten aus Messing oder Chrom bemerkbar.

Aus ihrer Randstellung mehr in den Mittelpunkt rücken zur Zeit die Polsterbetten. Sie sprechen an, weil ihre weichen und runden textilen Formen Wohlbehagen ausstrahlen. "Ihr Anteil an den verkauften Bettgestellen liegt bei uns um 20 Prozent", berichtet Ronny Hesse, Mitarbeiter bei Betten Rumöller.

Leicht wirken Geflechte aus Rattan und Peddigrohr. Ihr Nachteil: Sie neigen zu Knarrgeräuschen und werden deshalb nur für die Endteile der Gestelle verwendet. Dennoch haben sie ihre Liebhaber, die sich auch bei der Anschaffung ihrer übrigen Möbel nach diesem Stil richten.