Eine Kirche aus dem Mittelalter, die älteste noch existierende Hengststation des Holsteiner Verbandes, die älteste Bäckerei im Kreis Pinneberg und ein Silbermünzenschatz aus dem 30jährigen Krieg - in Haselau atmet man überall Geschichte. Rolf Herrmann, Bürgermeister seit 1994, schwärmt von seiner malerischen Gemeinde an der Unterelbe als "Mittelpunkt der Welt", wie er schmunzelnd zum Besten gibt. Tatsächlich liegt Haselau in einer historisch bedeutsamen Region. Zum Gemeindegebiet gehörte das Kirchspiel Bishorst, das nach mehreren Sturmfluten um 1750 in der Elbe versunken ist. Auch ein kleines Stück der Elbe und der vorgelagerten Insel Pagensand sind Haselauer Gebiet.

Bei der Heiligen Dreikönigskirche aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts handelt es sich um eine einschiffige gotische Backsteinkirche. Der 42 Meter hohe Kirchturm wurde 1866 aus Holz errichtet. Zu den Kunstschätzen der Kirche gehört die Zuckerhutglocke von 1250, die vermutlich im Zusammenhang mit dem Bau der Kirche gegossen wurde. Nicht weit entfernt von der Kirche findet man die Gräben einer alten Wasserburganlage. Gebäudereste sind nicht mehr vorhanden.

Für Historiker von unschätzbarer Bedeutung ist der Silbermünzen-Schatz, der vor einigen Jahren bei Leitungsarbeiten auf der Mühlenwurth gefunden wurde. Man vermutet, dass der Besitzer im 30jährigen Krieg einen Topf mit seinen Münzen unter der Diele seines Hauses vergraben hat.

Haselau ist aber nicht nur Historie, sondern auch eine lebens- und liebenswerte Gemeinde im Grünen, die stetig weiter wächst. Deshalb gibt es auch das Bestreben, weiteres bezahlbares Bauland auszuweisen. Zurzeit hat Haselau etwas mehr als 1100 Einwohner auf knapp 19 Quadratkilometer Fläche. Dem Ort vorgelagert ist das über 2000 Hektar große Naturschutzgebiet Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland.