Heist hat nicht nur ihnen etwas zu bieten

Heist heißt Heist, weil Heist Heist heißt. Dieses kleine Wortspiel erklärt den Ortsname wohl kaum. Der Name Heist wurde vielmehr abgeleitet aus Hest und Heyst und bedeutet so viel wie mit Buschwerk bewachsene Gegend. Und wie heißen die Bewohner des Ortes? Die meisten würden grammatikalisch richtig auf Heister tippen. Sie selbst bezeichnen sich aber lieber als Heistmer. Das hat seinen Ursprung in der plattdeutschen Sprache. Dort ist Heister der Name für die diebische Elster. Und mit der möchten die Bürger von Heist nicht gern in einen Topf geworfen werden.

Doch Heist hat noch andere Besonderheiten zu bieten, die es für viele zu einem attraktiven Ausflugsziel macht. Da ist zum einem der Flugplatz mit seiner Gastronomie und zum anderen der Hochseilgarten im Heistmer Wald, der schwankende Pfade zwischen den Bäumen in unterschiedlichen Höhen bietet.

Auf dem Flugplatz Heist können die Besucher von der Terrasse des Tower-Restaurants aus den Flugbetrieb beobachten. Und es gibt einiges zu entdecken. Motor- und Segelflieger starten und landen hier. Und wer etwas mutiger ist, kann von hieraus zum Beispiel Rundflüge über die Marsch machen. Per Charter werden auch die deutschen Nordseeinseln von Sylt bis Borkum angeflogen. An den Sonntagen finden auf dem Parkplatz am Flughafen Flohmärkte statt. "Dort bietet sich auch Platz für Veranstaltungen", lobt Bürgermeister Jürgen Neumann. Was die Probleme mit dem Flugverkehr angeht, ist der er der Meinung der Bürgerinitiative, die sich gegen eine asphaltierte Landebahn und Nachtflüge ausgesprochen hat.

Eine zweite Besonderheit der Gemeinde ist der Hochseilgarten. Auf einem Waldgrundstück von über 25 000 Quadratmetern können sich Jung und Alt auf etwa 100 verschiedenen Seilbrücken in unterschiedlichen Höhen versuchen. Dabei kann der Besucher professionell gesichert den Grad der Herausforderung selbst bestimmen. Beim Begehen der Kletterstrecken sind keine besonderen sportlichen Voraussetzungen nötig. Der Hochseilgarten liegt im Wald an der Zufahrt zum Flugplatz.

"Dem Wohnumfeld nach ist Heist besonders lebenswert für alle von jung bis alt", sagt Neumann. Für die jungen Bürger in Heist gibt es Kindergarten und Grundschule sowie das Jugendhaus. Etwas mehr möchte der Bürgermeister für die Alten erreichen. "Etwa 650 von unseren 2900 Einwohnern sind älter als 65 Jahre", sagt er. Deshalb soll in dem geplanten Neubaugebiet am Netto-Markt auch ein Block mit seniorengerechten Wohnungen entstehen, wenn sich ein Investor findet lasse. Sorge, die Bauplätze an den Mann zu bringen, hat Neumann nicht. Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Heist sei groß.

Aber auch für zukunftsträchtige Technologien hat Neumann ein offenes Ohr. So wurde im vergangenen Jahr die Straßenbeleuchtung auf Leuchtdioden umgestellt. Und für den schnelleren Anschluss an die Datenautobahn wurde zusammen mit den azv mit dem Ausbau des Breitbandkabels begonnen. Außerdem sollen Schule und Turnhalle in Zukunft mit Wärme aus einer Biogasanlage im Ort beheizt werden.

Froh ist Neumann auch, dass die Kapelle am Friedhof renoviert worden ist. Er verknüpft damit die Hoffnung, dass dort mehr Aktivitäten der Kirchengemeinde Moorrege/Heist dort stattfinden könnten.

Einen großen Wunsch hat Neumann allerdings noch. "Es wäre schön, wenn sich mehr Bürger für das politische Leben in der Gemeinde engagieren würden", sagt der Bürgermeister.