Die “Verwandlungen“ beginnen mit Stockhausens “Minimal Nightmare“

Was wäre ein Hamburger Sommer ohne das Programm der Symphoniker? Die Musiker halten die Stange des seriösen Konzertbetriebs hoch, wenn allenthalben tourismustaugliche En-Suite-Bespielungen das Regiment übernehmen. Vergangenen Sommer haben die Symphoniker ihr Angebot noch um ein Format erweitert, das man nicht anders als zauberisch nennen kann: Im Rahmen der Reihe "Verwandlungen" suchen sie ungewöhnliche Spielorte auf, mit denen sie ihr Programm in eine spezifische Beziehung setzen. Es gehe um die Erkundung und Erfahrung eines urbanen Umfelds und des dazugehörigen städtischen Raums über konzeptionell anspruchsvolle und thematisch den jeweiligen Ort reflektierende Programme, erläutert Intendant Daniel Kühnel das Konzept.

Die diesjährigen "Verwandlungen" eröffnen Mitglieder des Orchesters mit einem der beiden Artists in Residence der Saison, Simon Stockhausen. "Minimal Nightmare" nennt sich der Abend nach einem Werk von Stockhausen, und der Ort des Geschehens ist ausgerechnet der Parkfriedhof Ohlsdorf. Entsprechend handverlesen ist die Stückeauswahl: neben Stockhausens Werk etwa Luigi Nonos Streichquartett "Fragmente - Stille, an Diotima" - in seiner Zartheit und auskomponierten Stille ein Meilenstein der zeitgenössischen Musik. Dazu erklingen Gedichte von Hölderlin sowie Musik von Wagner, Strawinsky und de Falla.

"Minimal Nightmare" 1.9., 22.00, Parkfriedhof Ohlsdorf. Karten unter T. 44 02 98