Ein Kammerkonzert über alle Stil- und Genregrenzen hinweg

Der Titel des Werkes, mit dem Markus Stockhausen und sein Trio Lichtblick die Kammerkonzert-Reihe der Saison 2012/13 bei den Hamburger Symphonikern eröffnen, ist Programm: "Any Way", zu Deutsch "jeder Weg", heißt die Komposition, die Stockhausen 2005 für (seine) Jazz-Trompete und die Solisten der Cheltenham Festival Players schrieb.

Bei Markus Stockhausen gehört die stilistische Pluralität zum Profil. Er studierte klassische und Jazz-Trompete und wirkte lange bei den musikalischen Weltraumreisen seines Avantgardisten-Vaters Karlheinz Stockhausen mit. Von seinem Vater übernahm er auch das Konzept der "Intuitiven Musik". In der Ausprägung, die der Junior dieser Idee gegeben hat, ist frei von jeglichem Stilzwang buchstäblich alles erlaubt: schöne Dreiklänge und harsche Geräusche, Dreivierteltakt oder Chaos. Gebändigt wird die grenzenlose Improvisation in Stockhausens "Intuitiver Musik" nur durch die bewusste geistige Disziplin aller Beteiligten.

Das Trio Lichtblick, das Markus Stockhausen mit dem Keyboarder Angelo Comisso und dem Schlagzeuger Christian Thomé gründete, wird allgemein unter der Rubrik Jazz geführt. Bruno Merse und die Musiker der Hamburger Symphoniker, auf die Lichtblick nun treffen, gehören dagegen ins klassische Fach. Aber auch da passt das Motto des Konzerts bestens: "anyway", zu Deutsch "Egal, sei's drum".

1. Kammerkonzert 23.9., 11.00, Laeiszhalle, Kleiner Saal. Karten zu 8,- bis 36,- Euro unter T. 44 02 98