Zu Weihnachten gehört Trompetenmusik wie Zimtstern und Rauschgoldengel, schon klar. Aber es muss ja vielleicht nicht immer Bach sein. Wenn das traditionelle festliche Weihnachtskonzert der Hamburger Camerata diese Saison zum ersten Mal unter der Stabführung von Simon Gaudenz erklingt, führen der frischgebackene Chefdirigent und der Moderator Rolf Seelmann-Eggebert das Publikum auf anderen, jedoch nicht minder feierlichen Wegen in die Welt der religiösen Erbauung und der höfischen Prachtentfaltung.

Jan Dismas Zelenka ist hierzulande immer noch viel zu wenigen Hörern ein Begriff. Dabei wirkte der von seinem Zeitgenossen Bach hoch geschätzte Böhme jahrzehntelang am Dresdner Hof. Das Weihnachtskonzert eröffnet er gewissermaßen mit der Quintessenz barocker Festmusik, nämlich mit sechs Reiterfanfaren. Die sind für vier Trompeten, Pauken - und sonst gar nichts.

Dem weltlichen Vergnügen sind auch die Quadrillen und Kontretänze von Mozart gewidmet. Doch spielt das Programm auf das Charmanteste mit den Verschränkungen von Diesseits und Jenseits. So kontrastieren in Felix Mendelssohns früher Streichersinfonie Es-Dur ein Menuett und ein Choral. Ziemlich ernst dürfte es Mozart mit seiner geistlichen Motette "Exsultate, Jubilate" gewesen sein - die Konzertarie "Vorrei spiegarvi, o Dio" dagegen trägt zwar Gottes Namen im Titel, handelt aber dann doch von Mozarts Herzensthema, der Liebe. Es singt Katharina Persicke, ein Geheimtipp unter den jungen Sopranistinnen. Und in den himmlischen Hafen laufen die Künstler schließlich mit der Sinfonie "Halleluja" von Haydn ein.

"Festliches Weihnachtskonzert" 8.12., 15.00, Laeiszhalle. Karten zu 17,- bis 31,- unter T. 45 33 26