Unter den viel beschriebenen nordischen Jazz-Sängerinnen ragt Kari Bremnes hervor. Ihr kantiger Folk-Blues-Sound huldigt eher den Songs einer Joni Mitchell als der glatt polierten Gefälligkeit einer Norah Jones. Auch das aktuelle Album der norwegischen Sängerin und Songwriterin strotzt wieder nur so vor majestätischer Melancholie und intensiven Beobachtungen, von Menschenleere und zerklüfteten Landschaften, die Bremnes mit ihrem warmen, dunklen Timbre verkündet. Der verbreiteten Verklärung des arktischen Panoramas kann die Sängerin nichts abgewinnen. "Ich friere nicht gern", sagt Kari Bremnes.

Sie muss es wissen. Schließlich stammt sie von den Lofoten, einer Inselgruppe vor der Küste Norwegens. Wo sich die Sonne monatelang kaum zeigt und im Winter auch mal vier Wochen lang gar nicht aufgeht. Die Musik der Kari Bremnes schnurrt häufig dahin wie die Hurtigruten-Dampfer. Aber die urbane Geschäftigkeit der Metropole Oslo schätzt Bremnes mindestens ebenso sehr. Das ist nachzuhören auf ihrem neuen Album "Og så kom resten av livet", das sie live in der Fabrik präsentieren wird.

Kari Bremnes 9.11., 20.00, Fabrik. Karten zu 28,90 unter T. 413 22 60 oder 30 30 98 98. Das Album "Og så kom resten av livet" erscheint am 5.10.