Die Kunststätte Bossard präsentiert 50 Werke aus Worpsweder Malerateliers

Fritz Mackensen, ein Student der Düsseldorfer Kunstakademie, entdeckte 1984 die Moorlandschaft in Worpswede und fand hier seine künstlerische Heimat mit anderen Landschaftsmalern. Zu den Gründern der Künstlerkolonie gehörten Otto Modersohn, seine spätere Frau Paula Becker, Heinrich Vogeler, Fritz Overbeck, Hans am Ende und andere. Der Barkenhoff, von Vogeler im Jugendstil umgebaut, wurde nicht nur zu einem bekannten Bildmotiv, sondern auch zum Mittelpunkt der Worpsweder Künstlerbewegung.

Modersohn und seine Freunde waren fasziniert vom Alltag der Bauern, Fischer, Torfstecher und ihrem Leben. Der Natur verbunden und zugleich abhängig von ihrem Wandel. Modersohn wolle nicht das Südliche malen, "das seine Farbigkeit immer im Mund führt und mit ihr prahlt", notierte Rainer Maria Rilke in seinen Worpsweder Biografien. Wie Modersohn sagte, sei "die geheimnisvolle Farbenandacht des Nordens" seine Aufgabe.

Was der Maler mit dem lyrischen Wort meinte, dokumentiert die Ausstellung "Künstlerkolonie Worpswede". Unter den 50 repräsentativen Werken stellt die Kunststätte Bossard Arbeiten der "ersten Generation" ins Zentrum. Gemälde von Modersohn, seiner Frau, der "blonden Malerin", wie Rilke sie nannte, auch von dessen kurzzeitiger Gattin Clara Westhoff und Künstlern der späteren Jahre sind zu sehen. Sie hatten der Landschaftsmalerei nicht nur Sujets mit den Motiven aus dem Bauernleben im Moor eröffnet, sondern setzten auch eigenwillige Farb- und Formakzente im deutschen Impressionismus und Expressionismus.

"Künstlerkolonie Worpswede" 24.8. bis 11.11., Kunststätte Bossard, Jesteburg, Bossardweg 95, (ab Hamburg-Harburg, Bus 4148 bis Jesteburg/ Sevebrücke), Di-So 10-18 Uhr; Info unter T. 04183/51 12