Die Dauerausstellung startet am 14. Oktober mit neuem Konzept

Mit seinem Israel-kritischen Gedicht "Was gesagt werden muss" hat Günter Grass im April dieses Jahres für eine Kontroverse, ja weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Aber Deutschlands einziger lebender Literaturnobelpreisträger stand im Lauf seines Schaffens ohnehin immer wieder im Mittelpunkt von Kontroversen, die oft über den Bereich der Literatur hinausreichten. Wie sich das im Lauf vieler Jahrzehnte medial und publizistisch auswirkte, können Besucher des neuen Günter-Grass-Hauses an interaktiven Multi-Media-Tischen künftig selbst recherchieren. Hier finden sie aus zahlreichen Quellen publizistische Texte, Zeichnungen, Bilder, Fotos, können Filme ansehen oder originale Tondokumente hören.

Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens wird sich das Lübecker Günter Grass-Haus seinen Besuchern ab Oktober völlig neu präsentieren. Während es bisher vor allem um das bildkünstlerische Werk und die Mehrfachbegabung des Literaturnobelpreisträgers ging, ermöglichen interaktive und veränderbare Module es künftig, aktuell auf die Arbeit des Schriftstellers und bildenden Künstlers einzugehen.

Völlig neu gestaltet wird die Dauerausstellung, in der es um Themen wie Bildende Kunst und Frauenbilder, aber auch um politisches Engagement und Skandale gehen wird. Noch stärker als bisher soll die Vielseitigkeit des Künstlers Günter Grass dargestellt werden. Gleich im Eingangsbereich findet man einen überdimensionalen Schreibtisch, der die Besucher dazu einlädt, sich mit den Überlegungen des Ausstellungskurators vertraut zu machen.

Hier finden Sie Stichwörter, Notizen und Hinweise darauf, warum für die Ausstellung bestimmte Motive ausgewählt und präsentiert werden - gewissermaßen ein "Making of" der neu gestalteten Schau.

Grass selbst hat keinen Einfluss auf die Neugestaltung der Ausstellung genommen, in der sein Werk literatur- und kunstgeschichtlich stärker eingeordnet werden soll. Einfluss nehmen können aber die Besucher, die am Ende ihres Rundgangs dazu eingeladen sind, besondere Aspekte aus dem vielschichtigen Werk des Künstlers zu bestimmen, die künftig in der Ausstellung beleuchtet werden sollen.

Auf diese Weise wird sich das Angebot des Günter-Grass-Hauses immer wieder verändern und den vielen Facetten im Schaffen des Literaturnobelpreisträgers, Grafikers und Bildhauers noch besser Rechnung tragen. Eröffnet wird die neue Ausstellung unter dem Titel "Das Ungenaue genau treffen" am 14. Oktober.

Günter Grass-Haus Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck, Ausstellung "Das Ungenaue genau treffen" ab 14. Oktober; www.grass-haus.de