Bibelwoche: Kinder gehen auf Entdeckungsreise. Basteln, Theater spielen, musizieren: Die Bugenhagengemeinde Rönneburg bringt Kindern die Bibel näher.

Olaf (10) war zum ersten Mal dabei und hat viele Kinder kennengelernt, Jan (10) fand das gemeinsame Frühstück im Gemeindehaus am besten und Gerrit (10) hat das Basteln mit Steinen am meisten Spaß gemacht bei der Kinderbibelwoche in der evangelischen Bugenhagengemeinde Rönneburg. Vom 4. bis zum 9. Oktober drehte sich in der Gemeinde alles darum, Kindern zwischen sechs und elf Jahren die Bibel altersgerecht nahezubringen.

"Mit der Woche wollen wir nicht nur biblische Geschichte erlebbar machen, sondern auch vermitteln, daß Glaube etwa Lebendiges ist", sagt Diakon Eggert Nissen (45). Vor 19 Jahren führte er die Kinderbibelwoche in der Gemeinde ein, die seitdem jedes Jahr in der ersten Herbstferienwoche stattfindet. Für jedes Jahr überlegt sich der Diakon ein neues Motto, in diesem Jahr lautete es: "Lebendiger Stein in Gottes Tempel sein." Zugrunde legte Nissen dem Motto einen Bibeltext aus dem Ersten Petrus Brief, Kapitel 2, Vers 4 ff.. Hier wird das Symbol des lebendigen Steins nicht nur auf Jesus, sondern auch auf zukünftige Gemeindemitglieder bezogen.

"Mit der schwierigen Metapher des lebendigen Steins haben wir nicht gleich am ersten Tag begonnen", so der Diakon. Sie sollte im Laufe der Woche erleb- und begreifbar werden. Dafür war vor allem die Gruppenarbeit an den Vormittagen gedacht. Nach dem morgendlichen Gottesdienst und dem gemeinsamen Frühstück von allen Helfern und Kindern wurden die Kinder in einzelnen Gruppen kreativ. Sie bearbeiteten Ytong-Steine und bemalten sie mit Gesichtern. Sie sangen gemeinsam moderne und alte christliche Lieder und verfolgten Theaterstücke zu biblischen Geschichten. "Besonders die Theaterspiele weckten die Emotionen und machten die Gespräche über den Glauben sehr lebendig", sagt Eggert Nissen.

116 Kinder kamen zur Kinderbibelwoche. Rund 50 Helfer haben das Programm mit vorbereitet und die Kinder betreut, darunter einige ältere Gemeindemitglieder und Mütter sowie viele jugendliche Helfer. So wie Christian Busch (17). Er wurde durch seine Freundin zum Mitarbeiten angeregt und war fasziniert vom Gemeinschaftsgefühl: "Wenn die Menschen in der Gemeinde aktiv sind, kann Kirche sehr lebendig sein", so Christian Busch.

Für Diakon Eggert Nissen bedeutet die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema auch, "neue Nahrung für den eigenen Glauben zu bekommen".