Lustige, heldenhafte, merkwürdige, aber auch traurige Ereignisse, die nie in Vergessenheit geraten werden

In der Saison 1976/77 ließ Manager Peter Krohn den HSV in rosa Trikots spielen, um den Frauenanteil unter den Stadionbesuchern zu erhöhen. Ob dies gelang, ist ungewiss - sicher ist jedoch, dass der HSV im Endspiel des Europapokals der Pokalsieger den RSC Anderlecht mit 2:0 besiegte und in Amsterdam den ersten internationalen Titelgewinn feierte.

Am 16. Oktober 1982 besiegte der HSV in der zweiten Runde des DFB-Pokals Werder Bremen mit 3:2. 20 000 Zuschauer waren im Volksparkstadion dabei - ein junger Bremer Fan fehlte allerdings. Adrian Maleika wurde auf dem Weg ins Stadion von HSV-Hooligans überfallen. Ein Stein traf ihn am Kopf, er starb am Tag darauf im Altonaer Krankenhaus. Sein Tod führte zu einer nicht gekannten Rivalität der Hamburger und Bremer Fußballfans.

Ab dem zweiten Spieltag der Saison 1987/88 setzte Trainer Josip Skoblar auf den angeblich "besten Torwart Osteuropas": Mladen Pralija. Bei seinem Debüt gegen Bayern München fing er sich jedoch gleich sechs Gegentore. Auch in den folgenden Spielen hielt der Schlussmann kaum einen Ball, fortan war vom "Fliegenfänger" die Rede. Nach der Entlassung Skoblars wurde Pralija vom neuen Trainer Willi Reimann suspendiert und verließ den HSV mit einer Bilanz von 35 Gegentoren in 14 Spielen.

Bei einer akrobatischen Rettungsaktion rutschte Ditmar Jakobs am 20. September 1989 ins Tor und verfing sich an einem defekten Karabinerhaken der Toraufhängung. Erst nach 20 Minuten konnte er befreit werden. Jakobs konnte danach aufgrund der dabei erlittenen Rückenverletzung seinen Beruf als Fußballer nicht mehr ausüben und leidet bis heute an den Verletzungen.

Der Brasilianer Nando spielte Anfang der 90er für den HSV. Ihm wurde nachgesagt, er hätte aus Angst vor der Steuerbehörde 100 000 Dollar in seine Hauswand in Hamburg eingemauert. Und das Geld sei dort verschimmelt. "Diese Story ist erstunken und erlogen. Mit meinem Geld weiß ich besseres anzufangen", stellte Nando später klar.

Nach einer feuchtfröhlichen Nacht mit Andreas Sassen und Harald Spörl auf der Reeperbahn an einem Oktoberabend 1993 kam es im Taxi zum Eklat. "Fahr schneller, Ali", ließ Sassen den türkischen Fahrer wissen. Der wollte nicht wie Sassen und machte mit dessen Faust eine unliebsame Begegnung. Eine Strafanzeige, eine Abmahnung vom Klub sowie eine Geldstrafe in Höhe von 12 500 Mark waren die teure Rechnung. Ein Jahr später wechselte der Mittelfeldspieler, der im Alter von 36 Jahren an einem Gehirnschlag starb.

Es war bloß ein Unentschieden in der Gruppenphase der Champions League - dennoch gilt das 4:4 gegen Juventus Turin am 13. September 2000 als das größte Spiel des HSV seit der Jahrtausendwende. Zunächst sah es nicht danach aus, als könne der HSV mithalten. Doch der 1:3-Rückstand wurde mit Hilfe der ekstatischen Fans in eine 4:3-Führung umgebogen. Der späte Ausgleich war zwar bitter für den HSV, aber gut für die Dramaturgie. Vom 3:1-Auswärtssieg im Rückspiel sprechen heute nur noch wenige.

Am 34. Spieltag der Saison 2000/01 brachte Sergej Barbarez den HSV in der 90. Minute gegen die Bayern in Führung. Ein Tor, das auf Schalke noch mehr bejubelt wurde als in Hamburg. Doch während die Fans in Gelsenkirchen ausgelassen die vermeintliche Meisterschaft feierten, kam der FC Bayern durch einen umstrittenen Freistoß in der Nachspielzeit doch noch zum Ausgleich und entriss den Schalkern die Schale. Der "Meister der Herzen" war geboren.