Was aus den Zielen 2011 wurde - und was sich diese Saison ändern kann

Hamburg. "Alles auf Anfang" - so lautete das Abendblatt-Motto vor Beginn der vergangenen Saison, das ebenso vor der 50. Bundesliga-Saison des Klubs Gültigkeit hat. Viele Hoffnungen und Versprechen konnten die Hamburger vergangene Serie nicht einhalten. Ein Rück- und Ausblick:

Feuerstuhl. Der "Traum, den HSV zu trainieren", entwickelte sich für Michael Oenning schnell zum Albtraum. Nach sechs Spieltagen wurde der 46-Jährige entlassen. Ihm folgten Interims-Coach Rodolfo Cardoso, Ein-Spiel-Trainer Frank Arnesen und schließlich im Oktober Thorsten Fink. Der Vertrag des 44-Jährigen läuft bis 2014. Bei den Wettanbietern wie Intertops belegt Fink mit einer Quote von 15:1 nur Rang acht. Favoriten auf eine vorzeitige Entlassung sind Armin Veh (Frankfurt, 7,5:1) und Markus Weinzierl (Augsburg, 8:1).

Torflaute. Heung Min Son erzielte in der Vorbereitung vor der vergangenen Saison 18 Tore und bekundete: "Ich will mindestens zehn Tore machen. Am besten mehr." Tatsächlich kam der Südkoreaner in seinen 27 Einsätzen auf fünf Treffer und eine Torvorlage. Insgesamt kam der HSV 2011/12 in 34 Spielen nur auf 35 Tore. In dieser Saison die Tore erzielen soll Artjoms Rudnevs, dessen Dienste sich der HSV immerhin 3,5 Millionen Euro Ablöse kosten ließ.

Geplatzte Träume. Vor der vergangenen Saison nannte Dennis Diekmeier als perspektivisches Ziel eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Daraus wurde nichts. Noch schlimmer: Weder Dennis Aogo, Heiko Westermann noch Marcell Jansen schaffen den Sprung in den Kader für die EM 2012. Über gute Leistungen im Klub wollen sie versuchen, wieder Berücksichtigung bei Joachim Löw zu finden.

Jugendstil. Die Neuzugänge 2011 Michael Mancienne, Gökhan Töre, Jacopo Sala, Slobodan Rajkovic, Per Skjelbred, Jeffrey Bruma und Ivo Ilicvic kamen auf ein Durchschnittsalter von 21,4 Jahren. Nach dem Abrutschen auf die Abstiegsränge setzte Fink aber verstärkt auf Routiniers wie David Jarolim. Im Sommer verließen neben Jarolim, 33, auch Mladen Petric, 31, und Paolo Guerrero, 28, den HSV. Über viel Erfahrung bei den Neuen verfügen nur René Adler, 27, und Paul Scharner, 32. Artjoms Rudnevs, 24, Maximilian Beister, 21, und Milan Badelj, 23, haben ihre Karriere noch vor sich. Hakan Calhanoglu, 18, kommt erst nächstes Jahr.