In Deutschland leben circa 300 000 Griechen, und ich bin auch eine davon. Mein Name ist Hrissula, aber viele Mitschüler nennen mich Chrissula. Und damit fängt die Sache schon an:

Meine Großeltern wanderten in den 60er-Jahren nach Deutschland aus. In Griechenland hatten sie einen kleinen Hof, und auf dem bauten sie Tomaten und Oliven an, aber das Geld reichte nicht aus für die siebenköpfige Familie. Deshalb verließen sie ihre Heimat und zogen nach Hamburg, wo sie sich ein besseres Leben erhofften. Meine Großeltern bekamen eine Anstellung bei der Phoenix, wo sie 30 Jahre lang arbeiteten. Eigentlich wollten sie nur ein paar Jahre in Deutschland bleiben. Aber es kam anders. Es wurden Kinder geboren, diese bekamen wieder Kinder, unter anderem mich: Hrissula.

Jetzt lebt meine Familie schon mehr als 30 Jahre hier, und trotz des Heimwehs fahren wir nur in den Sommerferien nach Griechenland und machen mit unseren Verwandten dort Urlaub.

An manchen Tagen, wenn es in Harburg grau und regnerisch ist, vermisse ich meine Heimat Griechenland besonders: das schöne blaue Meer, die frische Luft und die warme Sonne, aber auch die Menschen, die alle griechisch sprechen. Auch wenn ich in Deutschland lebe, vergesse ich nie, woher ich komme. Hier gibt es die griechische Schule, die wir Kinder und Jugendlichen nachmittags besuchen, damit wir die Sprache nicht verlernen. Außerdem gibt es griechische Gemeindehäuser, wo sich jedes Wochenende viele Griechen treffen und zusammen feiern.

Okay, Griechenland ist weit weg! An einem schönen sonnigen Wintertag ist auch Hamburg ein schöner Ort, vor allem, wenn man Ferien hat und man mit Freunden aller Nationen gemütlich shoppen gehen kann.

Chrissula Vaitsi, R9 Katholische Schule Harburg