Die St.-Petri-Kirche, ein imposanter roter Backsteinbau, liegt direkt an der Mönckebergstraße umgeben von hohen Geschäftshäusern bekannter Modemarken. Menschen eilen vorbei im Konsumrausch. Betritt man die gotische Hauptkirche über die Bergstraße, umfängt sie einen mit ihrer dämmerigen Kühle und Ruhe.

In die angegliederte Martinskapelle, gleich links neben dem Haupteingang, kann man sich zurückziehen. Vor fünf Jahren wurde dieser Raum der Stille durch Glasscheiben vom Hauptschiff getrennt. So werden alle Geräusche von außen abgehalten. Die Stille dort ist so intensiv, dass man beinahe die eigenen Schritte als Störung empfindet. Gemeindepastor Rolf-Dieter Seemann hält solche Momente für wichtig, um nach innen zu hören und sich seiner selbst bewusst zu werden. Menschen, denen schweigen schwerfällt und die Stille vielleicht sogar als Bedrückung empfinden, können sich im Meditationsgottesdienst der St.-Petri-Kirche damit vertraut machen. Jeden vierten Sonntag im Monat wird hier Schweigen zum Gemeinschaftserlebnis, oder, wie Pastor Seemann es ausdrückte: "Man ist allein, aber nicht einsam."