Ein Fotoprojekt über Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig im Kunsthaus

Eine Stadt vergisst nicht. In der Schrift ihrer Straßen, in den Häuserblöcken, steckt ihre Geschichte. Und die ihrer Bewohner. Ein besonderes Gedenken leisten seit 2002 die Stolpersteine in Hamburg. Sie erinnern an die von Nazis ermordeten Hamburger jüdischer Herkunft, an Homosexuelle, politisch Verfolgte und Euthanasie-Opfer.

Die kleinen Quader aus Beton mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, gefertigt vom Kölner Künstler Gunter Demnig, sind in den Bürgersteig eingelassen, verankert im Gedächtnis der Stadt. An der Oberfläche zu sehen ist eine Messingplatte mit Name, Geburtsjahr und Todestag der Person. Jeder Stein erzählt die Geschichte eines Menschen, der unter dem Naziregime verfolgt, deportiert und ermordet wurde. Die Stelle markiert den letzten Wohn- oder Wirkungsort des Ermordeten. Durch die Legung des Stolpersteins, so Peter Hess, Koordinator des Projektes, kehre der Name zurück.

Wichtig ist dies vor allem für die Angehörigen des Ermordeten. Bei der Einweihung eines Steins lesen sie die Inschrift vor. Durch den konkreten Ort, des Stolpersteins fällt es vielen Angehörigen leichter, die Vergangenheit zu bewältigen und sich mit der Stadt Hamburg zu versöhnen. Die Fotografin Gesche Cordes hat die Einweihung der Stolpersteine seit 2002 dokumentiert. Ihre Bilder zeigen die Angehörigen mit den Steinen für ihre Eltern, Groß- und Urgroßeltern, Brüder und Schwestern. Sie sind ab dem 30. Januar im Kunsthaus zu sehen.

Stolpersteine und Angehörige in Hamburg 30.1. bis 4.3.2012, Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, Di-So 11.00-18.00