Nein, der Typ, der sich immer selbst darstellen muss, sei er nicht. Im Mittelpunkt steht Bernd Reimers trotzdem meistens. Schließlich ist der 52-Jährige aus dem öffentlichen Leben in seiner Heimatgemeinde Himmelpforten kaum wegzudenken. Gerade jetzt ist der ehemalige Postler wieder ein gefragter Mann. Als Marktmanager organisiert er den Christkindmarkt.

Dass das möglich ist, hat Himmelpforten der Deutschen Post zu verdanken. Sein ehemaliger Arbeitgeber habe ihn nach einem schweren Arbeitsunfall nicht weiter beschäftigen wollen. Reimers ging sogar vor Gericht: "Ich wollte ja arbeiten". Heute ist er Pensionär und lebt von seiner Rente. Anfangs war es "recht schwierig, jeden Tag zu Hause zu bleiben", der Arbeitsalltag fehlte ihm.

Bis er sich gesagt habe, "morgens nach dem Aufstehen wird etwas gemacht". Zu tun gab und gibt es auf dem Dorf genug. Schon vor der Pensionierung hatte sich Reimers in der Jugendarbeit engagiert, heute ist er Sprecher der Jugendkonferenz in Himmelpforten, organisiert das Ferienprogramm für Kinder, die im Sommer nicht in Urlaub fahren, unternimmt mit ihnen Kanutouren und betreut eine Schülerfirma. Dazu bringt er als Gästeführer in Mönchskutte Besuchern die Klostergeschichte des Ortes näher, sitzt für die SPD im Gemeinderat und ist seit kurzem auch stellvertretender Bürgermeister.

Wenn besonders viel zu tun ist, kann er sich auf seine Familie verlassen. Ehefrau Marlene sei "der ruhende Pol", auch Sohn Benjamin und Tochter Swaantje unterstützen ihn. Ehrenamtlich arbeitet Reimers 50 bis 80 Stunden in der Woche. "Wenn ich das nicht machen würde, müsste einer eingestellt werden." Für andere Hobbys bleibt kaum Zeit. Für seine beiden Enkelkinder Linus und Livia und für seine Leidenschaft, das Trike-Fahren, nimmt er sie sich aber.