Jeder hätte doch gern etwas Eigenes - jetzt bietet sich die Gelegenheit, es zu verschenken

Was haben wir gelacht! Bernhard Victor Christoph Carl von Bülow, in Brandenburg an der Havel geboren, begann seine Zeichen-Karriere Anfang 1950 in Hamburg. Als Werbegrafiker arbeitete er zunächst für die Zeitschrift "Die Straße", danach für den "Stern". In dieser Zeit erfand er das charakteristische Knollennasenmännchen und nahm den Künstlernamen "Loriot" an. Seine erste regelmäßige Cartoon-Serie hieß "Auf den Hund gekommen" - damals waren die "Stern"-Leser jedoch noch nicht so weit. Sie drohten wegen des lustigen Rollentausches von Hund und Mensch mit Abo-Kündigungen. Die Reihe musste daraufhin eingestellt werden - aber die zwischenmenschlichen Kommunikationsstörungen sollten schließlich zum Hauptthema seiner Werke werden.

Ab da ging es mit Loriot nur noch bergauf. Als Karikaturist, Schauspieler, Regisseur und Professor für Theaterkunst hat er sich als der vielseitigste deutsche Humorist des Jahrhunderts etabliert. Hamburg ehrte ihn bereits im Jahre 2009 mit der Ausstellung "Loriot - Die Hommage" im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

Nicht nur die Knollennase ist durch Loriot unsterblich geworden. Ob es sich nun um "Das Frühstücksei", um die Herren "Dr. Klöbner und Müller-Lüdenscheid", "Das Bild hängt schief!" oder "Die Nudel" handelt: Jeder weiß sofort, von wem die Rede ist. Einige Schöpfungen wie "Die Steinlaus" oder das "Jodeldiplom" ("Dann hab ich was Eigenes"), wurden zum Allgemeingut. Das Abendblatt hat dem in diesem Jahr verstorbenen, scharfen Beobachter der kleinen menschlichen Schwächen mit den Buchstützen "Badewanne" und "Sessel" und dem Frühstücksbrett ein humoristisches Denkmal gesetzt.