Ein Liederabend mit Brahms “Schöner Magelone“

Es war einmal ein wackerer Rittersmann namens Peter aus der Provence. Bei einem Turnier in Neapel eroberte er nicht nur den ersten Preis, sondern auch das Herz der schönen und klugen Königstochter Magelone. Nächtens machten sich die beiden auf die Flucht. Alles könnte schön sein. Aber kaum passt man mal nicht auf, kommt so ein blöder Rabe angeflattert und klaut ihre drei Ringe. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf: Beim Versuch, die Ringe zurückzuholen, treibt Peters Kahn aufs offene Meer, er gerät in die Gefangenschaft eines Sultans und muss sich den Avancen von dessen Tochter Sulima erwehren, bevor er endlich zu seiner Geliebten zurückkehrt und mit ihr auf der grünen Wiese ein Plätzchen für das traute Heim findet. Hach.

Ludwig Tieck hat den mittelalterlichen Magelone-Stoff von seinen religiösen Motiven befreit und zu einer romantischen Liebesgeschichte verschlankt; Johannes Brahms wiederum hat sich von Tiecks Dichtung zu seinem einzigen Liedzyklus inspirieren lassen. Das Besondere daran ist die Verzahnung von Musik und gesprochenem Text, der zwischen den Liedern von einem Erzähler vorgetragen wird. Beim Liederabend der Hamburger Symphoniker sind der Tenor Daniel Behle als Ritter Peter und Hans-Jürgen Schatz als romantischer Märchenonkel zu erleben, den Klavierpart übernimmt Alexander Schmalcz.

Die schöne Magelone 15.1.12, 11.00, Laeiszhalle (Kleiner Saal). Karten unter T. 44 02 98