Der Gitarrist Milos tritt in der Talente-Reihe “Neue Namen“ auf

Wenn ein junger Mann mit Gitarre mal eben aus dem Nichts den Schmachtgeiger David Garrett von Platz eins der deutschen Klassik-Charts verdrängt, muss etwas dahinterstecken. Milos Karadaglic heißt jener junge Mann, der sich als Künstler schlicht Milos nennt. Im April erschien bei der Deutschen Grammophon sein Debütalbum mit dem Titel "Mediterráneo". Die darauf versammelten Mittelmeerklänge aus spanischen, griechischen und türkischen Komponistenkammern sind ihm derart gelungen, dass einige Kritiker ihm einfach "zusehen und akustisch Sonne tanken" wollen.

Weil sich die Eltern des gebürtigen Montenegriners kein Klavier leisten konnten, erlernte er die Gitarre. Mit 16 Jahren studierte er klassische Konzertgitarre an der Royal Academy of Music in London. Ein Stipendium machte es möglich. Am 1. Dezember tritt er mit Werken unter anderem von Granados, Tarrega, Villa Lobos und Domeniconi in der Reihe "Neue Namen" auf. Die Konzertreihe will am frühen Abend musikalische Hoffnungsträger einem geneigten Publikum nahebringen.

Milos hat es ja fast schon geschafft. Auf ihn folgen im kommenden Jahr der aus Sibirien stammende Violinist Mikhail Simonyan. Seine Eltern standen im Vorfeld so manchen Wettbewerbs vor der Wahl zwischen Lebensmitteln für mehrere Wochen oder einem Satz neuer Saiten. Unter einfacheren Bedingungen behauptete sich der 16-jährige kanadische Pianist Jan Lisiecki. Der Sohn polnischer Einwanderer debütierte bereits mit 13 Jahren in der Carnegie Hall und empfahl sich damit als Solist für namhafte Orchester.

Neue Namen Milos 3.12., Mikhail Simonyan 1.2.2012, Jan Lisiecki 27.4.2012, jeweils 18.30, Laeiszhalle (Kleiner Saal). Karten unter T. 30 30 98 98 oder 413 66 20