Märchenhaftes im Weihnachtsprogramm der Staatsoper

Märchen und Weihnachten gehören auf dem Theater untrennbar zusammen. Klar, dass die Staatsoper in der Adventszeit gleich drei Lieblinge des Repertoires bringt.

Der Weihnachtsklassiker schlechthin ist natürlich "Hänsel und Gretel". Für Generationen von Großeltern und ihre Enkel ist der Besuch von Engelbert Humperdincks Märchenoper in Peter Beauvais' altehrwürdiger Deutung ein Höhepunkt der Vorweihnachtszeit. Doch das Stück ist beileibe kein beliebiges oder oberflächliches Kinderspiel. Humperdincks Tonsprache, seine zart gewobenen Naturschilderungen, sein Schatz an Volksweisen und seine entfernt an Wagner erinnernden Leitmotive haben zu Recht ihren eigenen Platz in der Operngeschichte.

Auch Mozarts "Zauberflöte" basiert auf einem Märchen. "Lulu oder die Zauberflöte" von Christoph Martin Wieland hat den Librettisten Emanuel Schikaneder inspiriert - im Verein mit dem Komponisten schuf er die meistgespielte Oper aller Zeiten: Welttheater im Wortsinne, voll Witz und Drama, Charme und Tiefe.

Das Aschenputtel wiederum hat eine regelrecht europäische Erfolgsgeschichte geschrieben. Der italienische Komponist Gioachino Rossini hat der "Cenerentola", wie sie dort heißt, ein hinreißendes Denkmal gesetzt. Für ihre Neuinszenierung 2011 haben Renaud Doucet und André Barbe das Märchen kurzerhand in eine Hochzeits-Fernsehshow versetzt, zum Entzücken von Publikum und Kritikern.

Wer es vor lauter Lebkuchenbacken und Päckchenpacken vor Weihnachten nicht in die Oper geschafft haben sollte, der kann sich von Aschenputtel und dem Showteam ins neue Jahr befördern lassen. Na ja, fast jedenfalls. Die letzte Vorstellung des Jahres 2011 endet am Silvesterabend um 21 Uhr.

Die Zauberflöte 26. und 30.11., 1., 13., 27. und 30.12., jeweils 19.00

La Cenerentola 9., 16. und 25.12., jeweils 19.00; 31.12., 18.00

Hänsel und Gretel 7. und 8.12., jeweils 18.30; 17.12., 15.00 und 19.00; 21.12., 12.00 und 18.30 Karten unter T. 35 68 68