Der Museumsbauernhof Wennerstorf widmet sich früheren Lichtquellen

Licht bedeutet Leben und Wahrheit, Freude und Quelle des Guten. Um Licht geht es auch auf dem Museumsbauernhof Wennerstorf. Dort können große und kleine Besucher von heute erleben, wie in früheren Jahrhunderten die Hofbewohner während des Winters, wenn es bereits am Nachmittag dunkel wurde, ihre Wohnstätten erhellten. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war die ergiebigste Lichtquelle das Herdfeuer. Um bei Hausarbeiten wie Kochen, Nähen oder Spinnen mehr sehen zu können, wurden zusätzliche Lampen entzündet. Diese gaben allerdings nur ein schwaches Licht ab.

Bereits in der griechischen Antike war der Kienspan bekannt, ein harzhaltiger Holzscheit. Ebenso wie Öllampen, für die die Menschen des 19. Jahrhunderts Rübsen- (eine winterfeste Kohlart), Leinen- oder Fischöl verwendeten. Die aus Eisenblech oder Messing gefertigten Lampen besaßen eine Tülle, in die ein Krüsel (Docht) aus frisch geschnittenen Binsen gesteckt wurde. Die offenen Gehäuse wurden frei aufgehängt, was nicht ungefährlich war. Fielen sie herunter, konnten sie sich leicht entzünden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen Petroleumlampen auf, deren Feuer durch einen Glaszylinder geschützt war. Überdies leuchteten sie kräftiger als Öllampen.

Bis zur Erfindung des Stearins im Jahr 1818 verwendete die norddeutsche Landbevölkerung hauptsächlich Kerzen aus Schaf- oder Rindertalg. Das kostbare Wachs aus der hofeigenen Bienenhaltung wurde in der nächstgelegenen Stadt oder an Klöster verkauft. Besucher des Museumsbauernhofs können solche herrlich duftenden Kerzen aus reinem Bienenwachs im angeschlossenen Hökerladen erwerben. Der Erlös dient der sozialintegrativen Arbeit des Museums.

Museumsbauernhof Wennerstorf Lindenstr. 4, 21279 Wennerstorf, T. 04165/ 21 13 49, Di-Fr 10.00-16.30; geschlossen vom 24.12. bis 3.1.2012; Thementag: "Grünkohl" 27.11., 11.00-18.00; "Nikolauswerkstätten" 3./4.12., 11.00-18.00; "Kinderbauernhof" 24.11./1.12/8.12./15.12., 15.00-16.30