Seit mehr als zehn Jahren forscht die Hamburger Ethnologin Antje Kelm auf der Insel Neubritannien, die zu Papua-Neuguinea gehört. Sie unterhält enge Kontakte vor allem zu den Ethnien der Tolai, der Sulka und der Baining, deren archaische Kulturen schon Generationen von Forschern fasziniert haben. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereiste eine Hamburger Expedition Neubritannien, die Nachbarinseln Neuirland und die Inselgruppe Duke of York. Die Forscher erwarben zahlreiche Artefakte, die heute zum Bestand des Völkerkundemuseums an der Rothenbaumchaussee gehören.

Antje Kelm ist Senior Curator des Museums, dessen Südsee-Abteilung sie lange Zeit betreut hat. Schon mehrfach hat sie Studienreisen nach Papua-Neuguinea organisiert, deren Teilnehmer zuvor bei Begegnungen im Museum intensiv thematisch eingestimmt und vorbereitet werden. Anders als ursprünglich geplant wird sie aufgrund des großen Interesses im kommenden Jahr noch einmal eine Reisegruppe auf Neubritannien fachlich betreuen.

Die Reise ist für Anfang Juli 2012 geplant, wird etwas mehr als zwei Wochen dauern und beinhaltet auch die Teilnahme am Nationalen Masken-Festival in Kokopo, wo sich Maskentänzer aus ganz Papua-Neuguinea treffen. Zum Auftakt des Festes erreichen tanzende Geister im Morgengrauen auf Auslegerbooten in einer besonderen Zeremonie den Strand.

Vielleicht noch eindrucksvoller sind jedoch die persönlichen Begegnungen, die den maximal zwölf Teilnehmern der Reisegruppe aufgrund von Antje Kelms engen lokalen Kontakten ermöglicht werden. In den vergangenen Jahren konnten Hamburger Reisende an Initiationsriten oder Totengedenkfeiern der Sulka und der Tolai teilnehmen, die in schwer zugänglichen Dörfern im Urwald stattfanden. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 040/428 87 95 05 im Museum melden und dort auch den Termin des nächsten Südsee-Treffs erfahren, an dem auch ehemalige Teilnehmer über ihre Erlebnisse berichten.