Das Competence Center integriert das Thema Erneuerbare Energien in die Lehre. Die Studierenden können vielfältige Arbeitsmöglichkeiten finden.

"Wir wollen die führende Hochschule für grüne Belange in Norddeutschland werden", sagt Werner Beba, 55. Der promovierte Betriebswirt leitet seit zwei Jahren das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) an der HAW Hamburg. Im CC4E werden alle Aktivitäten in der Ausbildung und angewandten Forschung sowie für den Transfer zu Unternehmen gebündelt.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am CC4E ist Janine Eibl. Die 28-Jährige hat an der HAW Hamburg im vergangenen Jahr ihren Bachelor in Technischer Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing gemacht und im Januar ihren Master mit Spezialisierung auf das Thema Erneuerbare Energien begonnen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin kümmert sie sich um die Projektkoordination des Energie-Campus, mit dessen Bau in Bergedorf voraussichtlich im nächsten Jahr begonnen werden soll. In dem Technologiezentrum, zu dem unter anderem ein Windpark und ein großes Forschungslabor gehören werden, sollen sich auch Unternehmen und Existenzgründer ansiedeln.

Geplant ist, dass sie gemeinsam mit der Hochschule den Wissenstransfer, technische Innovationen sowie die Aus- und Weiterbildung zukünftiger Energieexperten vorantreiben. "Bei meiner Arbeit am CC4E geht es darum, die Forschung nach vorn zu bringen, das Thema Erneuerbare Energien an die Hochschule zu binden und in die Lehre zu integrieren", berichtet Janine Eibl. Dabei sei es enorm wichtig, auch die Öffentlichkeit für das Thema zu begeistern. "Wenn man zum Beispiel Windkraftanlagen bauen will, werden immer wieder kritische Stimmen laut. Viele fürchten Gefahren für die Natur oder Lärmbelastungen. Deshalb ist da viel Aufklärungsarbeit zu leisten."

Eines der Hauptanliegen von Werner Beba ist es, weitere neue Studiengänge einzurichten und damit dem wachsenden Fachkräftemangel zu begegnen. "Hamburg ist ein guter Standort für Unternehmen, die sich im Bereich erneuerbarer Energien engagieren. Studien haben bereits vor drei Jahren gezeigt, dass Experten händeringend benötigt werden. Da ist es für die HAW Hamburg wichtig, Partnerschaften nicht nur zu initiieren, sondern auch zu pflegen." Um den Bedarf an Energieexperten zu decken, bietet die HAW Hamburg die Masterstudiengänge "Renewable Energy Systems" und "Nachhaltige Energiesysteme im Maschinenbau" an. Weitere Masterstudiengänge sind in Planung. "Darüber hinaus bemühen wir uns darum, 'grüne' Themen sukzessive in möglichst viele Bachelor-Studiengänge einzubinden", so Beba. Jungen Leuten, die später einmal im Umfeld erneuerbarer Energien tätig sein wollen, empfiehlt er, ein den persönlichen Neigungen entsprechendes Fach zu studieren. "Das muss nicht unbedingt ein ingenieurwissenschaftliches Fach sein", so seine Erfahrung. Mareike Birkner beispielsweise, die ebenfalls am CC4E arbeitet, hat in den Niederlanden einen Bachelor in International Business gemacht. Jetzt will sie noch einen Master dranhängen. Im CC4E gilt das Hauptaugenmerk der 25-Jährigen einer Weiterbildungsakademie, die die HAW Hamburg derzeit plant. Sie stellt ein weiteres Leuchtturm-Projekt auf dem Weg zur führenden grünen Hochschule dar. Nach ihrem Master will Mareike Birkner bei einem Arbeitgeber unterkommen, der im Umfeld der Nutzung von Sonne, Wind oder Bioenergie tätig ist.

An der HAW Hamburg arbeiten mehr als 50 Professoren mit ganz unterschiedlichen Ansätzen in dem großen Bereich der Energie. In der Forschung liefern sie wichtige Beiträge, auch zur Finanzierbarkeit des Einsatzes neuer Energien. "Nicht zuletzt durch die Forschungsaktivitäten des CC4E wird die HAW Hamburg als kompetenter Ansprechpartner wahrgenommen", versichert Werner Beba. Besonders stolz ist er darauf, dass die Zahl der Kooperationen mit anderen Hochschulen, aber auch mit der Wirtschaft, ständig zunimmt.

Eines der vielen gelungenen Beispiele für die Bündelung von Kompetenzen ist für ihn Greenovation, die Hamburger Initiative für Stadteffizienz, in der sich das CC4E mit IBM, Philips und Siemens zusammengeschlossen hat. Die Initiative versteht sich als Initiator, Koordinator und Katalysator für Ideen und Projekte, die den zukünftigen Herausforderungen an die Stadt Hamburg gerecht werden sollen. "Von der Zusammenarbeit profitieren auch unsere Studierenden", sagt Beba. "Viele von ihnen erhalten schon vor Beendigung ihres Studiums interessante Jobangebote."

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