Die einstige Fachhochschule bildet das stabile Fundament für die moderne Hochschule

Unter ihrem Dach beherbergt die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) verschiedene, früher selbstständige Schulen und Institute, die mit der Gründung der Fachhochschule Hamburg im Jahr 1970 ihr Eigenleben aufgaben und seitdem das Fundament der HAW bilden.

Das breit angelegte Ingenieurschulwesen, dessen Geschichte mehr als 200 Jahre zurückreicht, bildete die Basis. So entwickelten sich aus privaten Anfängen eines gemeinnützig denkenden Kreises von Hamburger Bürgern, die für angehende Handwerker die Bauzeichenschule einrichteten, schließlich 1865 die staatliche Schule für Baubeflissene sowie die Allgemeine Gewerbeschule für andere gewerbliche Berufe wie den Möbelbau. Durch Industriegesellschaft und wachsende Mobilität kamen später als neue Fächer Schiff-, Wagen- und Maschinenbau sowie Elektrotechnik hinzu. Die Nachfrage war so groß, dass 1905 als technische Fachschule das Technikum gebaut wurde.

Als die Ausbildung von Mädchen stärker ins Blickfeld rückte, entwickelte sich aus der Gewerbeschule für Mädchen die Meisterschule für Mode, später die Werkkunstschule für Textil, Grafik und Werbung - der Kern des Fachbereichs Gestaltung der Fachhochschule Hamburg.

Als jüngster Grundstein der Fachhochschule Hamburg entstand 1965 mit finanzieller Unterstützung des Hamburger Unternehmers Kurt A. Körber die staatliche Ingenieurschule für Produktions- und Verfahrenstechnik. 1970 wurde sie in die Fachhochschule integriert. Sie ist mit dem Fachbereich Produktions- und Verfahrenstechnik, Bio-Ingenieurwesen der Kern des seit 1972 bestehenden Standortes Bergedorf. Auch der junge Ausbildungszweig Ökotrophologie fand in Bergedorf seine Heimat.

Zu ihrem 20-jährigen Bestehen stellte sich 1990 die Fachhochschule mit 13 Fachbereichen vor, die sie kontinuierlich über fast 20 Jahre beibehalten hatte. 1996 kam im Fachbereich Sozialpädagogik der Studiengang Pflege und Gesundheit hinzu - anfangs mit 27 Studenten, vier Jahre später belegten bereits 400 Frauen und Männer dieses Studium. Mancher Fachbereich veränderte sich im Laufe der Jahre so stark, dass seine Wurzeln nicht mehr zu erkennen waren. So das heutige Department Medientechnik, an dessen Anfang 1970 die Schiffsbetriebstechnik stand.

2001 setzte der damalige Präsident Hans-Gerhard Husung die lange gewünschte Namensänderung in Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg durch. Der neue Name sollte auf internationaler Ebene mit dem Missverständnis aufräumen, es handele sich um eine höhere Schule.