Mirco Wolf Wiegert studierte Internationales Management

Wer schon mal eine "fritz-kola" getrunken hat, den haben die beiden Gründer und Macher der Kola aus Hamburg, Lorenz Hampl und Mirco Wolf Wiegert, schon angelacht: Ihr Konterfei befindet sich auf jeder einzelnen Flasche! Mirco Wolf Wiegert, der rechts auf der griffigen Flasche abgebildet ist, hat nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zum Speditionskaufmann gemacht. Anschließend hat er an der HAW Hamburg zwischen 1997 und 2005 das Fach "Internationales Management" studiert. Das Thema seiner umfangreichen Diplomarbeit, die er parallel zur Geschäftsgründung von fritz-kola geschrieben hat: "Management-Buy-out zur Nachfolgeregelung in kleinen und mittelständischen Unternehmen". "Ich hatte eine tolle, aber auch anstrengende Zeit an der Hochschule. Die Stimmung war gut, und das anspruchsvolle Programm war straff organisiert. Es gab klare Ansagen, das Studium war wahrlich kein Spaziergang", berichtet der 36-jährige Firmeninhaber.

Bei fritz-kola ist er für die Produktionsbetreuung sowie für den Vertrieb im Norden zuständig. Sein Partner Lorenz zeichnet für den Markt im Süden verantwortlich. "In gewisser Weise war das Studium an der HAW Hamburg wie ein Werkzeugkasten. Es bot eine ideale Grundlage für all das, was mich in den letzten Jahren an Herausforderungen in meinem Dasein als Gründer und Unternehmer erwartet hat", sagt Wiegert. Dass das Unternehmen fritz-kola so erfolgreich sein würde, hätte er niemals erwartet. "Damit hat wirklich keiner gerechnet", sagt Wiegert.

Die Idee zur Kola mit besonders viel Koffein und einem Hauch Zitrone entstand dort, wo viele gute Ideen entstehen: nicht in einer Garage, sondern in der Küche. Den Sprung in die Selbstständigkeit hatten die beiden gebürtigen Hamburger lange geplant, nur fehlte ihnen die entsprechende Idee. Sollten sie eine Bar eröffnen oder eine Putzkolonne aufziehen? Tiefe Unzufriedenheit über die Allerwelts-Coca-Cola aus Atlanta und Unverständnis über Plastikflaschenschrott motivierten sie schließlich zum eigenen Produkt. Und so wurden die beiden Freunde, die sich seit ihrer Kindheit aus den Stadtteilen Niendorf Nord und Schnelsen kennen, Geschäftspartner. Die ersten Kisten der Versuchskola wurden abends in einem Studentenwohnheim in Othmarschen getestet - und schließlich von Freunden und Kommilitonen für gut befunden.

Im Oktober 2003 erfolgte der Export von Kisten in die Hauptstadt, von Hamburg aus nach Berlin und nach Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile ist fritz-kola überall in Deutschland erhältlich. Außerdem lässt sie sich in angesagten Bars und Cafés in nahezu allen europäischen Metropolen genießen - von Barcelona über Wien, Kopenhagen und London bis hin nach Rotterdam. Das aktuelle Sortiment umfasst drei verschiedene Kola-Sorten und fritzlimo in den Geschmacksrichtungen Zitrone, Melone, Apfel-Kirsch-Holunder, Orange und Apfel. Hinzu kommt ein breites Sortiment an fritz-kola-Kleidungsstücken und Accessoires. Die Erfrischungsgetränke werden ausschließlich in Mehrwegflaschen aus Glas produziert. Und zwar bei Partnerunternehmen, die außerhalb Hamburgs ansässig sind.

Mirco Wiegerts spärlich bemessene Freizeit ist meist für Rucksackreisen verplant. "Ein Unternehmen zu führen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Da ist es wichtig, verlässliche Partner und Mitarbeiter an seiner Seite zu haben, die Absprachen einhalten. Unerlässlich sind außerdem für alle geltende, klare Kommunikationsregeln. Dazu gehört, stets höflich, zuverlässig und verbindlich zu sein", sagt der Unternehmer. Mirco Wiegert empfiehlt die HAW Hamburg ohne Wenn und Aber: "Wenn ich mich noch einmal zum Studieren entschließen sollte, würde ich mich sofort wieder an der Hochschule einschreiben."