Dass Hamburg ein attraktiver Ort für Forschung und Lehre ist, zeigen die Rekordzahlen bei Studienanfängern an den insgesamt 20 staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen der Stadt. Nie waren Interesse und Andrang so groß wie 2011, was auch, aber nicht nur an doppelten Abiturjahrgängen und dem Wegfall von Wehr- und Ersatzdienst liegt.

Doch was erwartet die Studierenden hier eigentlich? Und wie können auch andere Hamburger am Geschehen rund um Hörsäle und Campus teilhaben? Nachdem das Abendblatt vor Kurzem bereits ein Extra zur Universität Hamburg veröffentlicht hat, widmen sich diese acht Seiten nun der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), mit aktuell 13 883 Studierenden zahlenmäßig die Nummer zwei an Alster und Elbe.

Technik, Wirtschaft, Informatik und Maschinenbau am Berliner Tor, Life Sciences in Bergedorf, Mode an der Armgartstraße, Design und Medien an der Finkenau, Soziales an der Alexanderstraße: Die HAW ist mit sehr unterschiedlichen Fakultäten und Departments an mehreren Standorten in Hamburg präsent - deshalb wissen viele gar nicht, dass es sich hierbei um eine so vielseitige Institution handelt. 1970 als eine der ersten Fachhochschulen Deutschlands gegründet, hat sich die HAW inzwischen zur größten praxisorientierten Hochschule Norddeutschlands entwickelt - und dabei auch das Interesse von Studierenden aus dem Ausland geweckt, die heute etwa 15 Prozent stellen.

Ein wichtiger Aspekt des Studiums ist die Nähe zur Praxis. Studierende bauen Rennwagen, konstruieren Flugzeuge, sind in der Altenpflege tätig, sie berechnen den Energieverbrauch auf dem Campus Bergedorf, schneidern ausgefallene Mode und überlegen, wie sich Nierensteine mit Schallwellen zerkleinern lassen. Eine Absolventin hat einen Servier-Trolley für Airbus entwickelt - und damit einen echten Verkaufshit gelandet. Hochschul-Präsident Prof. Michael Stawicki bringt es auf den Punkt: Statt grauer Theorie seien an der HAW auch mal verrückte Ideen gefragt.