Die Universität in Zahlen: Zum 1. Oktober haben etwa 5800 Bachelor-Studierende und sowie rund 2600 Master-Studenten an Deutschlands drittgrößter Uni begonnen

Die Universität Hamburg konnte zum diesjährigen Wintersemester einen außergewöhnlichen Bewerberansturm verzeichnen. Tatsächlich hat die Hochschule mit ihren sechs Fakultäten und rund 170 Studiengängen in 22 Fachbereichen viel zu bieten.

Es wird voll auf dem Campus. Insgesamt tummeln sich seit Semesterbeginn am 1. Oktober rund 39 000 Studierende in Deutschlands drittgrößter Universität. Allerdings sind nicht alle rund um den "Von-Melle-Park" zu finden. Die 187 Gebäude der Universität Hamburg verteilen sich im ganzen Stadtgebiet. Wären jedoch alle 53 314 Bewerber zum diesjährigen Wintersemester angenommen worden, hätte in den Hörsälen, Seminarräumen und Laboren tatsächlich drangvolle Enge geherrscht. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Studienplätze kam jedoch nur jeder sechste zum Zuge.

Einen Bewerberansturm wie in diesem Jahr hat es seit Gründung der Universität noch nicht gegeben. Durchschnittlich 20 Prozent mehr junge Menschen haben sich in diesem Semester beworben, für die Master-Studiengänge waren es im Durchschnitt sogar 30 Prozent mehr. Die Universität führt das auf doppelte Abiturientenjahrgänge und die entfallende Wehrpflicht zurück. Da diese Entwicklung jedoch nicht überraschend kam, konnten mit der Unterstützung des Bundes knapp 1300 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. "Die Bewerberzahlen zeigen, dass die Universität Hamburg eine hervorragende Adresse für Studierende ist", sagt Professor Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg. Andererseits waren sich auch die angehenden Studenten im Klaren darüber, dass die begehrten Studienplätze nicht leicht zu ergattern sein würden und bewarben sich in vielen Fällen mehrfach - nach Schätzungen der Universität bei 20 bis 30 verschiedenen Universitäten gleichzeitig.

Auf der Liste der beliebtesten Studiengänge auch in diesem Jahr wieder ganz weit oben: "Medien- und Kommunikationswissenschaft". Auf 38 Plätze kamen hier 3317 Bewerbungen. 5041 Interessenten gab es für die 202 Plätze im Fach Psychologie und 5720 Bewerbungen für die 430 BWL-Studienplätze. Für Volkswirtschaftslehre interessierten sich immerhin 1102 Bewerber, vergeben werden konnten in Hamburg jedoch nur 180 Plätze.

Seit die Universität Hamburg 1919 ihre Pforten öffnete - zu Beginn studierten hier 1729 Studenten -, hat sich viel getan. Längst gibt es zahlreiche Service-Bereiche, die die Studierenden unterstützen. Das Studierendenwerk Hamburg etwa sorgt mit 439 Beschäftigten für die verschiedensten Bedürfnisse ihrer Schützlinge, die im Durchschnitt 25 Jahre jung sind. Das Aufgabenfeld reicht von der Hochschulgastronomie - in 13 Mensen, neun Cafés und sechs Café-Shops werden täglich bis zu 21 000 Gäste versorgt - über Hilfe bei BAföG- und Studienfinanzierungsfragen - jährlich werden rund 70 Millionen Euro Fördermittel ausgezahlt - bis zur Verwaltung der 22 Wohnanlagen mit 3700 Plätzen in Zimmern und kleinen Apartments. "Die Studierendenwohnanlagen bieten einen sehr günstigen Preis", sagt der Studierendenwerk-Geschäftsführer Jürgen Allemeyer.

In der Regel bezahlen die Studenten 222 Euro für ein möbliertes Zimmer in der Größe zwischen zehn und 13 m². "Dies ist ein Inklusiv-Mietpreis. Die Studierenden müssen also nicht auf zusätzliche Nebenkosten achten. Die Inklusiv-Miete enthält: Alle Betriebskosten inkl. Strom, Wasser und eine Internet-Flatrate (die Zimmer haben einen Internetanschluss), die Zimmermöblierung, komplette Küchen und Bäder sowie einen Reparatur- und Reinigungsservice in den gemeinschaftlich genutzten Räumen.

Um die rund 3000 ausländischen Studenten kümmert sich "PIASTA - Interkulturelles Leben und Studieren". Neben ganzjährigen Veranstaltungen findet für Neuankömmlinge jeweils zu Semesterbeginn eine fünftägige "International Welcome Week" statt. "Das ist ein zusätzliches Angebot, bei dem das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund steht, weniger die fachspezifischen Informationen, wie bei Orientierungs-Einheiten (OE)", sagt PIASTA-Koordiatorin Alexandra Hach.

Den Weg aus fernen Ländern nach Hamburg finden hauptsächlich Studenten aus dem europäischen Ausland, hier vorwiegend aus der Türkei und Russland. Dann folgen die Studenten der asiatischen Länder, die vor allem aus China, aber auch aus Vietnam kommen. Südamerikanische Studenten sind vorwiegend aus Brasilien und Kolumbien oder Peru vertreten. Aus Afrika kommen vor allem marokkanische Studenten in die Hansestadt.