Im Rahmen unserer Serie “Abschlag“ lernte die Regionalausgabe des Abendblattes sieben Klubs kennen. In allen wurde deutlich: Der Sport liegt voll im Trend

Pinneberg. Reisen ist schön und entspannend, vor allem wenn man sich hinaus in die Natur begibt, dorthin also, wo sich Golfsportler wohl fühlen. Über 600 000 aktive Anhänger dieser Sportart gibt es derzeit in Deutschland, sie sind in über 800 Vereinen und Anlagen organisiert - Tendenz steigend. Der Deutsche Golf Verband gehört zu den Spitzensportverbänden mit den höchsten jährlichen Zuwachsraten, allein im Jahr 2010 registrierte er ein Plus an Aktiven von 1,8 Prozent.

Im Kreis Pinneberg sind heute sieben Klubs ansässig, die Gesamtmitgliederzahl bewegt sich momentan bei rund 7000 - und es werden stetig mehr. Der Golfsport auch hierzulande im Wandel, so ist das Resümee unserer über insgesamt sechs Wochen laufenden Golfserie.

Martin Hughes, Präsident und Betreiber des 560 Mitglieder zählenden Golfclubs Lutzhorn , ist zwar der Meinung, dass Golf nie zu einem Breitensport würde, man kann diese Aussage aber eigentlich kaum nachempfinden, so groß ist das Interesse bei den Golffreunden hierzulande. Aber der Ex-Profigolfer aus England, 1994 Erbauer der ersten öffentlichen Anlage an der Bramstedter Landstraße und 1982 auch beim GC An der Pinnau Planer der Anlage, muss es wissen.

Viele Neulinge scheuen die Nähe zu einem Sport, der seit jeher gemeinhin als elitär gilt und angeblich nur einer bestimmten, finanzstarken Klientel vorbehalten ist. Der Spaß am Sport ist mittlerweile wichtiger als der gesellschaftliche Aspekt. So wie zum Beispiel in Lutzhorn, wo wir besonders freundlich wurden. Eine äußerst attraktive Linienführung der Bahn macht Neulingen das Golfen schmackhaft, und das zu günstigen, erschwinglichen Preisen. Geschäftsführerin Corinna Thormählen: "Wer Freunde sucht, der findet sie hier."

Darf's vielleicht noch ein bisschen mehr sein? Beim Golfclub Hamburg-Holm stellte unser Reporter fest, dass ein Tag auf dem Golfplatz wie Urlaub sein kann. Er riskierte, selbstverständlich unter fachkundiger Anleitung eines Profis, sieben Probeschläge, von denen einer ganz passabel war. Mit seinen knapp 1300 Mitgliedern ist der Golf-Club Hamburg-Holm übrigens der zweitgrößte im Kreis.

Was die Anzahl seiner Mitglieder angeht, wird er vom Golf-Club An der Pinnau überboten (1625/1200 aktiv), darunter, wie auch in Holm, Spitzenspieler in Topmannschaften sowie ambitionierte Hobbyspieler. Bei der vom Deutschen Golf Verband ins Leben gerufenen Aktion "Golf und Natur" erhielten die Quickborner das Zertifikat in Silber.

Die Schar derer, bei denen das Golfvirus grassiert, wird auch beim Golfclub Gut Haseldorf (1130 Mitglieder) größer. Der Verein aus der Marsch (Haselau) ist auf einem faszinierenden, idyllisch gelegenen Gelände zu Hause. Das Motto wird dabei im Verein vorgelebt: "Wir wollen weg vom Negativ-Image dieses Sports", sagt Geschäftsführer Wolfgang Prozies, der dafür neue Wege bei der Vermarktung beschreitet.

Bei Red Golf Quickborn (600 Mitglieder) gab es im September prominenten Besuch: Katja Flint, Schwester des Vereinsgründers und Geschäftsführers Kai Flint, der das Konzept zur Klubgründung einst aus den USA mit nach Europa brachte. Die Schauspielerin ("Es hat mir hier großartig gefallen.")nahm an der Platzerweiterung der Anlage auf neun Löcher teil. Das war ein Highlight für den Klub, in dem das Motto heißt: "Just pay und play" - man zahlt einfach und spielt dann so lange, wie man mag, ideal vor allem für Neueinsteiger.

Direkte Nachbarn sind der Golfpark Peiner Hof in Prisdorf (600 Mitglieder) und der Golfpark Weidenhof (knapp 560) unweit der Pinneberger City. Beide Klubs zeichnet ein gepflegtes Miteinander aus, und der sportliche Ehrgeiz kommt ebenfalls nicht zu kurz. Für Neulinge gibt es jeweils interessante Angebote, die Appetit auf mehr machen. Selbst Kleinkinder von sechs Jahren bewegen sich hier schon gekonnt auf dem satten Grün. In Prisdorf absolvierte unsere Redakteurin einen Schnupperkurs, von dem sie hellauf begeistert zurückkehrte. Auf dem Weidenhof gibt es Natur pur. Es handelt sich um eine Knicklandschaft mit reichem Eichen- und Obstbaumbestand sowie speziell ausgewiesenen Biotopen für dort lebende Tiere.

Golf in unserer Region - probieren Sie es doch einfach einmal selbst aus. Die Vereine geben Ihnen jederzeit gerne Auskunft. Wer noch einmal von allen sieben Klubs Näheres erfahren möchte, kann sich auf unserer Homepage genauer informieren.

www.abendblatt.de/pinneberg/sport