Im Mai ging im nordfriesischen Niebüll der Bürgerwindpark ans Netz. Pro Jahr soll er rund 47 Millionen Kilowattstunden Öko-Strom liefern - genug, um rund 13 000 Drei-Personen-Haushalte versorgen zu können. Niebüll selbst zählt lediglich 9300 Einwohner, würde also Überschuss produzieren. Am Windpark sind ausschließlich Bürger und die Stadt beteiligt. Diese und 900 Niebüller investierten drei Millionen Euro in den Windpark. "Teilhabe schafft Akzeptanz", so Bürgermeister Wilfried Bockholt. "Die Leute müssen sich mit den Anlagen identifizieren können." Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Niebüll als "Energie-Kommune des Monats Juli 2011" auszeichnete, ergänzt: "Jeder Teilhaber sieht, wo sein Geld angelegt ist und welchen Nutzen es bringt. So können die Kommunen bei ihren Bürgern die Bereitschaft wecken, die Energiewende selber mitzugestalten." Das Modell der direkten Teilhabe an Erneuerbare-Energien-Anlagen hat in der Region eine lange Tradition. Mehr als 90 Prozent der Windparks werden dort als Bürgerwindparks betrieben.