Als Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme lernt Marek Spikofsky Hamburg von einer anderen Seite kennen

Hamburg mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen, das ist ein angenehmer Nebeneffekt der Ausbildung von Marek Spikofsky. Der angehende Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme wartet unter anderem Lüftungsanlagen. "Gerade am Jungfernstieg war ich viel auf den Dächern unterwegs. Das sind völlig neue Perspektiven." Und auch durch die Straßen läuft Spikofsky mittlerweile mit einem anderen Blick. "Man würde nie vermuten, dass hinter manchen Wänden Technikgebäude sind, in denen aus einem ganzen Viertel sämtliche Telefonleitungen zusammenkommen."

Ausbildungsbetrieb des 19-Jährigen ist die Strabag Property and Facility Services GmbH. Das Unternehmen ist unter anderem für die hamburgweite technische Betreuung von Telekom-Immobilien zuständig. Dort und in anderen Objekten warten die Strabag-Techniker Lüftungs- und Kälteanlagen, Notstromanlagen, Fahrstühle, Schließsysteme oder Beleuchtung.

Die angehenden Egis, so werden die Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme gerne genannt, haben damit ein sehr breites Aufgabenfeld. Marek Spikofsky hat schon seinen Lieblingsbereich gefunden. "Am interessantesten finde ich Lüftungs- und Kältetechnik. Anlagen und Steuerung sind wirklich sehr komplex. Und sie dürfen nicht ausfallen, weil sie häufig dazu dienen, Serverräume zu kühlen." Lufttemperaturen von über 50 °C seien schnell erreicht - eine Hitze, bei der Computertechnik versagen könne.

Kommen dann Meldungen aus der Störungszentrale, sind Spikofsky und seine Kollegen gefordert. Doch der angehende Elektroniker hat während seiner Betriebseinsätze schon einige Erfahrungen gesammelt. "Klar gibt es auch mal stressige Situationen. Laufen viele Meldungen in kurzer Zeit auf, muss man sehen, dass man die drängendsten Probleme zunächst mal provisorisch regelt, und sich dann den anderen Aufgaben zuwenden." Das letzte Mal sei das in einem betreuten Objekt im Winter passiert, im Lüftungsbereich. "Da waren viele Räume unterkühlt, und die Kunden waren sauer, dass es nicht warm wurde."

Neben den Noteinsätzen gibt es aber auch etwas ruhigere Beschäftigungen für die Egis. So ist bei großen Immobilien immer mindestens ein Servicetechniker vor Ort. Meistens sitzt er in einer Loge, überwacht und steuert die Gebäudetechnik über Monitore und greift nur im Notfall ein.

Ausbildung Dauer: dreieinhalb Jahre, Vergütung: 818 bis 891 Euro, Weiterbildung: Industriemeister Fachrichtung Elektrotechnik, Technischer Betriebs- oder Fachwirt Elektro, duales Studium