Sportkaufleute wie Shana Schäfer werden vielseitig ausgebildet, denn sie beraten, kalkulieren, organisieren, machen Verträge und Buchhaltung

Sie liebt Sport, denn Sport ist ihr Leben. Und ihr Beruf. Auch im Büro läuft Shana Schäfer zur Höchstform auf: Buchhaltung, Rechnungen schreiben und Verträge machen gehören zu ihren Spezialdisziplinen. Sie hat einen Beruf gefunden, der super zu ihr passt. Die 24-Jährige hat gerade eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau im Meridian Spa abgeschlossen und ist im Anschluss gleich übernommen worden. Das Unternehmen betreibt sechs hochmoderne Anlagen für Fitness, Wellness und Bodycare in Deutschland. Vier davon sind in Hamburg.

Shana arbeitet im Meridian Spa Alstertal. Dort hat sie auch schon ihre Ausbildung durchlaufen. Ihr momentanes Betätigungsfeld ist die Rezeption. Doch das ist nur eine von vielen denkbaren Einsatzmöglichkeiten, denn Sport- und Fitnesskaufleute sind in sehr unterschiedlichen Bereichen gefragte Mitarbeiter.

Hinter jeder Sportveranstaltung, hinter jedem Sportverein, hinter jedem Fitnessstudio müssen Menschen wie Shana stehen. Menschen, die mit spitzem Bleistift rechnen und die dabei sehr gut organisieren können. Denn Sport muss sich wie jedes andere Geschäft für Veranstalter und Betreiber auch rechnen. Daher sollten Sport- und Fitnesskaufleute echte Verwaltungsprofis sein und alle Zahlen stets im Blick haben. So kalkulieren sie zum Beispiel, wie viel Geld bei einem Fußballturnier eingenommen werden kann - und wie hoch die Ausgaben maximal sein dürfen, damit am Ende alle Zahlen im grünen Bereich bleiben.

Zu den Aufgaben der Sport- und Fitnesskaufleute gehört es auch, Mitglieder und Kunden für Sportanlagen und -vereine anzuwerben und sie dann bei der Auswahl der zu ihnen passenden Sportangebote oder der für sie bestgeeigneten Form der Mitgliedschaft zu beraten. Insbesondere im hart umkämpften Fitnessbereich müssen die Kunden jedoch erst einmal auf Angebote aufmerksam gemacht werden. Das geschieht durch PR- und Marketingaktionen, die teilweise ebenfalls von Sport- und Fitnesskaufleuten koordiniert werden. Doch das ist längst nicht alles. Darüber hinaus entwickeln und organisieren Sport- und Fitnesskaufleute Sportangebote und -veranstaltungen.

Beschäftigt sind Sport- und Fitnesskaufleute nicht nur in Wellness- und Gesundheitszentren, sondern auch in Sportverbänden, Sportschulen und -vereinen, bei Betreibern von Golfplätzen, Schwimmbädern oder Kletterhallen. Auch Sportveranstalter, Tourismuszentralen und der Sportfachhandel stellen Sport- und Fitnesskaufleute ein.

Verlangt wird grundsätzlich ein großes Interesse an Sport. Kein Problem für Shana: Sie war lange Cheerleaderin und aktive Volleyballerin. Ein Leben ohne Sport kann sie sich nur schwer vorstellen. Das geht vielen Jugendlichen so. Nicht umsonst ist der vergleichsweise junge Ausbildungsberuf total angesagt, insbesondere bei ehemaligen Leistungssportlern.

Vor dem Beginn ihrer Ausbildung hatte Shana Deutschland zunächst den Rücken gekehrt. Nach dem Realschulabschluss war sie drei Jahre als Au-pair in den USA und in Kanada. "In dieser Zeit habe ich gelernt, offen auf Menschen zuzugehen." Das komme ihr heute in ihrem Beruf sehr zugute. Nach Deutschland zurückgekehrt, jobbte sie zunächst neun Monate lang an der Rezeption des Meridian Spa. Aus dem Job wurde eine Ausbildung, etwa ganz Solides, schließlich sogar ein Beruf.

Im engen Kontakt mit den Kunden zu stehen, ist etwas, das Shana besonders gut an ihrem Beruf gefällt. Außerdem organisiert sie gern: Veranstaltungen oder Seminare für die Mitarbeiter zum Beispiel. "Grundsätzlich lassen sich in diesem extrem vielseitigen Job private und berufliche Interessen hervorragend miteinander verbinden", sagt sie.

Einziger Nachteil: Sport treiben die meisten Menschen nun mal in ihrer Freizeit. Shana muss also arbeiten, wenn andere frei haben. Doch an ihre regelmäßigen Einsätze auch in den Abendstunden oder an Wochenenden hat sie sich längst gewöhnt.