Das umfangreiche Know-how von Sicherheitsmanagern ist überall gefragt

Kriminologie, Recht, Sicherheitstechnik, Personalführung, Psychologie, Wirtschafts- und Computerkriminalität, BWL ... - Sicherheitsmanager brauchen Know-how auf vielen Gebieten. Das vermittelt ihnen der Bachelor-Studiengang Sicherheitsmanagement (SiMa) an der Hamburger Hochschule der Polizei (HdP).

Christina Tabea Brucker und ihren Kommilitonen Tobias Walter hat besonders das facettenreiche Arbeitsfeld angesprochen, dass sich über dieses Studium erschließt. Angefangen bei mittelständischen Sicherheitsdienstleistern über Unternehmen wie Bahn, Flughäfen, Krankenhäuser bis hin zu den Sicherheitsabteilungen von internationalen Großkonzernen reichen die Arbeitsmöglichkeiten. "Überzeugende Sicherheitskonzepte werden in vielen Bereichen benötigt, so etwa wenn es um Personenschutz, Werksschutz, IT-Sicherheit, Veranstaltungsschutz oder die Terrorabwehr geht", so Walter.

Der Studiengang ist 2007 auf Initiative der Handelskammer Hamburg, des Bundesverbandes deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen und des Verbandes für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland entstanden. Die beteiligten Institutionen gründeten die gemeinnützige Gesellschaft Studiengang Sicherheitsmanagement (SSM), die die HdP beauftragte, den Studiengang durchzuführen. "Dieses Konstrukt ist nötig, um Studiengebühren erheben zu können, die dann an die HdP abgeführt werden", erklärt der Geschäftsführer der SSM, Klaus Kapinos. Aktuell zahle jeder Studierende 490 Euro pro Monat. Das sei nötig, da sich Hamburg nicht an der Finanzierung des Studiengangs beteilige.

Die hohen Kosten stellen für viele Studierende eine große Herausforderung dar, das weiß auch Kapinos. Deshalb bemüht sich der Trägerverein um finanzielle Hilfen. "Stipendien von Stiftungen, BAföG oder eine Unterstützung durch spätere Arbeitgeber sind Möglichkeiten, die Finanzierung zu erleichtern", so der Geschäftsführer. Zudem könnten alle Studierenden nach einem halben Jahr eine Schulung zur Schutz- und Sicherheitskraft mit entsprechender Sachkundeprüfung vor der Handelskammer Hamburg absolvieren und mit diesem Zertifikat dann in der Sicherheitsbranche arbeiten.

Damit bietet sich auch eine zusätzliche Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln. Der große Praxisbezug ist ohnehin eine der starken Seiten des dreijährigen Studiums, das zwei Praxissemester umfasst. Tobias Walter hat bereits klare Vorstellungen, wie er diese Zeit gestalten möchte:

"Ich orientiere mich Richtung Konzernsicherheit oder gehe zu einem beratenden Unternehmen mit Bezug zum Ausland." Oft werden durch die richtige Wahl des Praktikumsplatzes schon die Weichen für den späteren Berufseinstieg gestellt. "Wir haben rund 60 Firmen, die Praktikumsplätze anbieten. Auch große Dax-Unternehmen sind dabei. Viele Firmen bieten den Praktikanten anschließend feste Jobs an", sagt Kapinos.

Neben Abiturienten finden viele ehemalige Bundeswehrsoldaten den Weg ins SiMa-Studium.

Gerade das professionelle, praxisnahe Know-how und die neuen Ideen, die die angehenden Sicherheitsmanager in die Unternehmen tragen, überzeugen in der von Quereinsteigern geprägten Branche. Doch bevor es so weit ist, müssen einige Hürden überwunden werden. "Wir haben hier Vollzeit Unterricht, dazu kommen noch Klausurvorbereitungen. Das ist ein leistungsorientiertes Studium", so Tobias Walter. Wer zweimal durch eine Prüfung fällt, muss sein Studium beenden. Die Abbruchsquote liegt bei rund 15 Prozent.