Gutachter prognostizieren der Gesundheitswirtschaft gute Perspektiven. Experten tagen in Hamburg

Hamburg. Mehr als 700 Manager aus der Gesundheitsbranche werden Mittwoch und Donnerstag zum siebten Gesundheitswirtschaftskongress im Hotel Intercontinental erwartet. Die Experten sprechen über die Zukunft einer Branche, die im Wandel ist.

Längst beschränkt sie sich nicht mehr auf das klassische Gesundheitswesen, also auf Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Kostenträger. Einen immer größeren Stellenwert nimmt der sogenannte zweite Gesundheitsmarkt ein. Da geht es zum Beispiel um gute Ernährung oder Wellness. Es sind genau die Leistungen, für die die Kunden aus eigener Tasche zu zahlen bereit sind. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass bereits heute jeder fünfte Konsum-Euro in Deutschland in den zweiten Gesundheitsmarkt fließt.

Der Kongressveranstalter, die Wiso Hanse Management GmbH, spricht von einer Zukunftsbranche. Und Maren Kentgens, Geschäftsführerin der Gesundheitswirtschaft Hamburg, einer vom Hamburger Senat und der Handelskammer Hamburg gemeinsam gegründeten Agentur, sagt: "Zum einen führen die Innovationskraft der Branche und der demografische Wandel dazu, dass die Nachfrage nach Gesundheitsgütern weiter steigen wird. Aber auch im Bereich Prävention liegen große Chancen für die Gesundheitswirtschaft: Immer mehr Menschen wollen gesünder leben und geben mehr Geld für ihre Gesundheit aus." Einer vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie zufolge wird die Gesundheitswirtschaft zumindest bis zum Jahr 2030 jährlich um real 2,1 Prozent wachsen. Aktuell erwirtschaftet die Branche etwa zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Hamburg arbeitet heute jeder achte Erwerbstätige im Gesundheitsbereich, etwa 129 800 Menschen. 2030 könnte es laut Studie mehr als jeder fünfte sein.

Vor diesem Hintergrund wird ein Thema des Kongresses sein, wie die Branche Qualität sicherstellen und beweisen kann in einem Markt, in dem in viel stärkerem Maße als früher Wettbewerb herrscht. Wettbewerb um Patienten und Kunden, die immer souveräner selbst entscheiden, welche Angebote ihnen zusagen. Wettbewerb aber auch um Arbeitskräfte.