Im Albertinen-Krankenhaus haben Spezialisten rund 25 000 Patienten operiert
Hamburg. In diesem Sommer feiert das Herzzentrum am Albertinen-Krankenhaus 20-jähriges Bestehen. Seit 1991 sind nach Angaben der Klinik allein am Standort Schnelsen rund 25 000 Patienten am Herzen operiert worden.
Der Anteil derer, die ausschließlich arterielle Bypässe erhalten, liege heute bei 93 Prozent. Im Bundesdurchschnitt seien es nur etwa 20 Prozent. Der Vorteil: Arterien hielten dem hohen Druck in der Nähe des Herzens besser stand als Venen und blieben deshalb viel länger funktionstüchtig.
Die Klinik beruft sich auch auf internationale Langzeitstudien, in denen nachgewiesen werden konnte, dass Patienten, die mit einer oder zwei Brustbeinschlagadern eine komplett arterielle Bypassversorgung erhalten haben, deutlich länger leben als Menschen, die anderen operativen Verfahren unterzogen wurden. In aller Regel sei bei den meisten Patienten nach einer komplett arteriellen Bypassversorgung keine erneute Operation mehr nötig.
Bei 60 Prozent der isolierten Bypassoperationen im Albertinen-Herzzentrum sei 2010 auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine verzichtet worden. Auch diese Zahl liege deutlich über dem Bundesdurchschnitt von ungefähr 14 Prozent. Im Ergebnis komme es seltener zu Komplikationen wie Schlaganfällen, die insbesondere bei älteren Patienten mit schon vorhandenen Begleiterkrankungen - Diabetes, Tumore - auftreten könnten.
Von Anbeginn arbeiten in der Klinik Herzchirurgen und Kardiologen eng zusammen. Diagnosen werden gemeinsam besprochen, um die für den Patienten beste Therapie festlegen zu können.
Im Jahr 2007 hat die erste Herzrehabilitation in Hamburg in Kooperation mit der Ostseeklinik Schönberg-Holm ihre Arbeit am Standort Schnelsen aufgenommen. Für die Patienten bedeute das nicht nur eine wohnortnahe Versorgung nach einer Operation, sondern zugleich auch noch mehr Sicherheit: Im Bedarfsfall sind die behandelnden Ärzte schnell zur Stelle.
Seit 2006 ist auch die diagnostische und interventionelle Kardiologie im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus Bestandteil des Albertinen-Herzzentrums. Beide Kliniken sind Mitglied im Norddeutschen Herznetz, einem Versorgungsnetz aus niedergelassenen Ärzten, Kliniken und Reha-Einrichtungen, die eine jederzeit aufeinander abgestimmte Versorgung gewährleisten.
(HA)