Konzept sieht auch vor, dass Mitarbeiter weniger Auto fahren

Hamburg. Schön grün liegt das Universitätsklinikum in Eppendorf - umgeben vom Eppendorfer Park, mit vielen Bäumen und Grünflächen auf dem weitläufigen Gelände. Eine angenehme und gesunde Umgebung für ein Krankenhaus. Doch nicht nur die Umgebung soll grün sein. Unter dem Leitgedanken "Gesund wachsen - Ressourcen wertschätzen" sind am Universitätsklinikum Eppendorf im vergangenen Jahr Nachhaltigkeitsziele definiert und bereits viele Maßnahmen geplant und umgesetzt worden. Damit leistet das UKE seinen Beitrag zu einer ressourcenschonenden Entwicklung in der Umwelthauptstadt 2011.

"Wir haben zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht und dabei gemerkt, dass ressourcenschonende Maßnahmen sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich sinnvoll sein können", sagt Prof. Jörg Debatin, Ärztlicher Direktor des UKE. "Mit einem Katalog von vielen einzelnen Maßnahmen wollen wir unser Klimaziel erreichen: Bis zum Jahr 2020 senken wir den Kohlendioxid-Ausstoß um 20 Prozent." Alle Mitarbeiter seien aufgerufen, sich dafür aktiv einzusetzen.

Ein wichtiger Bereich ist die Energieversorgung eines so großen Unternehmens. Die Energiesparmaßnahmen gehen von automatischer Lichtabschaltung in den Räumen über die Anschaffung neuer, energieeffizienter Medizintechnik bis zum Bau eines Blockheizkraftwerkes, das bereits in der Planung ist. Auch Müllvermeidung berge ein hohes Einsparpotenzial. "Wir stellen konsequent auf papierfreie Arbeitsabläufe um und vermeiden dadurch den internen Papierabfall", sagt Debatin. Die elektronische Patientenakte ist ein wichtiger Meilenstein, ebenso Bewerbungen, die nur noch elektronisch abgewickelt werden, und die Tatsache, dass die Mülleimer in den Büros nicht mehr täglich geleert werden, sondern nur, wenn die Mitarbeiter es für nötig halten. Bei gefährlichen Materialien, die im Medizinbetrieb zur Anwendung kommen, wird so weit wie möglich eingespart.

Auch der Verkehr auf dem Gelände des UKE wird ressourcenschonend eingerichtet. Der Kreisverkehr am Eingang mit direkter Zufahrt zur Tiefgarage vermeidet langes Herumfahren auf dem Gelände, und mit einem Wasserstoff-Shuttlebus und zwei Elektronutzfahrzeugen erprobt das UKE neue Mobilitätskonzepte.

Konsequent wird am UKE aufs Fahrrad gesetzt. Auf dem Gelände gibt es eine Fahrradwerkstatt, und jeder Mitarbeiter erhält pro Jahr einen Reparaturgutschein im Wert von 30 Euro. Das hat nicht nur positive Folgen für die Umwelt, wie Debatin sagt, sondern macht sich auch wirtschaftlich bemerkbar. "Wer 100 Tage Fahrrad fährt, ist drei Tage weniger krank."