Wenn man den Lobpreisungen der Jünger glaubt und den Apple-Chef Steve Jobs zum "iGod" ausruft, ist es nur angemessen überdreht, seinen Chefdesigner Jonathan Ive, 43, als Heiligen zu bezeichnen. Jobs befiehlt, Ive gehorcht, seit Ende der 90er schon. Und am Ende ist die Warenwelt um ein Objekt globaler Begierde reicher.

Doch genug der blasphemischen Vergleiche. Auch Ive, dessen Arbeit im Mittelpunkt der Ausstellung "Stylectrical" im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe steht, ist nur ein Mensch. Genauer gesagt: Engländer, 1967 in London geboren. Ives erste Firma entwarf Fernseher, WCs und Werkzeuge, inzwischen entwirft er nur noch, was er will. Mit Informationen über sein Privatleben geizt Ive fast so sehr wie mit Überflüssigem an seinen Entwürfen.

Er ist mit einer Historikerin verheiratet, hat Zwillingssöhne, einen alten Aston Martin, neben dem Erstwohnsitz bei San Francisco ein ökologisch korrektes Anwesen in Somerset und ein Ferienhaus auf Hawaii. Der Rest ist unsichtbar, also wohl - wie Ives Design - bis ins Detail funktional.