Das Wenzel-Hablik-Museum würdigt den Hamburger Designer Peter Maly mit einer Werkschau

Klarheit, Funktionalität, Langlebigkeit - das sind die Maximen, nach denen Peter Maly sein Design ausrichtet. Seit mehr als 40 Jahren entwirft er Möbel, Textilien, Leuchten, Kaminsysteme und sogar Konzertflügel. Vielfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet gehört der Hamburger zu den bedeutendsten zeitgenössischen Designern Deutschlands.

Die große Ausstellung "Peter Maly. Design aus vier Jahrzehnten" ehrt den 75-Jährigen nun mit einer Werkschau. Moderne Klassiker wie der Stuhl "Zyklos" aus dem Jahr 1984 und aktuelle Entwürfe, die japanische Tradition mit modernen Materialien kombinieren, bieten Einsicht in das Schaffen des Meisters. Ergänzt werden die Einrichtungsgegenstände von Entwurfsskizzen und Fotografien. Zudem realisiert der Designer ein eigens für die Ausstellung entworfenes Gesamtkonzept aus Möbeln, Accessoires und Wandgestaltung. Neben Inneneinrichtungen realisiert er Messestände oder Ladenkonzepte.

Peter Maly setzt auf die Bescheidenheit geometrischer Formen. Das berühmte Schranksystem "Menos" der Firma Behr aus dem Jahr 1996 basiert etwa auf dem Quadrat. Und der Kreis bildet die Grundform für den Stuhl "Circo" (1998) der Firma Cor. Bei aller Strenge fehlt es seinen Möbeln nicht an schwungvoller Eleganz und spielerischer Leichtigkeit.

Gefragt, was Schönheit für ihn bedeute, antwortet Peter Maly: "Ausgewogenheit, gute Proportionen, Material, Ehrlichkeit. Auch die Emotionen müssen angesprochen werden. Trotz Ratio muss Design begeistern können." Er selbst war schon früh von der japanischem Wohnkultur begeistert, orientierte sich in seiner Arbeit jedoch zunächst an skandinavischem Design und später am Bauhausstil. Das Jahr 2007 brachte unerwartet die Zusammenarbeit mit der japanischen Firma Conde House. Daraus entstanden Möbel, die traditionsreiche Handwerkstechniken des Landes - etwa die Verarbeitung von Massivholz - aufnehmen und in moderne Form übersetzen. Ein Bett, dessen Kopfteil an einer Rundholzstange aufgehängt ist; ein Tisch, gearbeitet in der Ippongi-Technik, was "aus einem Stamm gefertigt" bedeutet, oder ein Ensemble aus schlichtem Polstermöbel mit grazilen Beistelltischchen aus Holz.

Peter Maly, geboren 1936, absolvierte zunächst eine Schreinerlehre und studierte Innenarchitektur an der Fachhochschule Detmold. Nach seinem Diplom war er von 1960 bis 1970 für die Zeitschrift "Schöner Wohnen" in Hamburg tätig. Später widmete er sich intensiv dem Produktdesign und gründete 1970 sein eigenes Designstudio.

Peter Maly. Design aus vier Jahrzehnten bis 23.10., Wenzel-Hablik-Museum, Reichenstraße 21, 25524 Itzehoe, Di-Fr 14.00-17.00, Sa 14.00-18.00, So 11.00-18.00